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Dieter Hoeneß, Hertha-Manager von 1997 bis 2009, geht mit seinem Ex-Verein hart ins Gericht.

© dpa

Hertha BSC: Dieter Hoeneß kritisiert seinen Ex-Klub

Der ehemalige Manager von Hertha BSC zählt eine lange Fehlerliste bei den Berlinern auf, sieht den KKR-Deal kritisch – lobt jedoch die Hertha-Fans.

Sehr verwöhnt wird Dieter Hoeneß derzeit wenn er ins Stadion geht. Der 61-Jährige wohnt mittlerweile wieder in München, besucht dort fast alle Heimspiele des FC Bayern und bekommt da nur Siege zu sehen. Vor der Partie zwischen seinem früheren Klub Hertha BSC und den Münchnern am Samstag im Olympiastadion drückt er deshalb eher den Bayern die Daumen, sagte er am Mittwoch der „Sport-Bild“.

Überhaupt ging Hoeneß in dem Interview hart ins Gericht mit dem Verein, für den er von 1997 bis 2009 als Manager tätig war. Er sagte, nach seiner Zeit „wurde vielleicht nicht alles richtig gemacht“. Überhaupt seien die vergangenen fünf Jahre mit zwei Abstiegen „natürlich alles andere als zufrieden stellend“ gewesen. „Als Hauptstadtklub sollte man andere Ansprüche haben.“ Besonders kritisierte Hoeneß, nach 2009 hätte die Mannschaft mit relativ geringem Aufwand zusammenhalten und gezielt verstärken können. So wäre es seiner Ansicht nach möglich gewesen, „sich nachhaltig in der Spitzengruppe zu etablieren“. Mehr als zehn Millionen Euro wären dafür nicht nötig gewesen – und somit deutlich weniger, als man durch die beiden Abstiege verloren hat. „Außerdem war die Entlassung von Lucien Favre sicher ein Fehler“, betonte er.

Zu seinem Nachfolger Michael Preetz äußerte sich Hoeneß nicht direkt. Er sagte lediglich: „In dieser Zeit sind andere Klubs vorbeigezogen, die man längst hinter sich geglaubt hat.“ Auch Herthas 60-Millionen-Euro-Deal mit dem Investor KKR bewertet er kritisch: „Das Investment kann schnell zu einem Darlehen werden und damit die Verbindlichkeiten erhöhen.“ Nur die Fans seines früheren Klubs lobte Hoeneß – allerdings erneut mit einem Seitenhieb auf die aktuellen Hertha-Verantwortlichen. „Ich bewundere, wie sie die heruntergeschraubten Erwartungen akzeptieren und hinter dem Verein stehen.“ (lsp)

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