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Sport: Hertha BSC: Dieter Hoeneß stellte die Vertrauensfrage

Berlin - Dieter Hoeneß, Vorsitzender der Geschäftsführung von Hertha BSC, hat im Beteiligungsausschuss des Fußball-Bundesligaklubs die Vertrauensfrage gestellt. Bei einer Sitzung am Dienstag wollte sich Hoeneß die Rückendeckung des Gremiums holen.

Berlin - Dieter Hoeneß, Vorsitzender der Geschäftsführung von Hertha BSC, hat im Beteiligungsausschuss des Fußball-Bundesligaklubs die Vertrauensfrage gestellt. Bei einer Sitzung am Dienstag wollte sich Hoeneß die Rückendeckung des Gremiums holen. Die Zustimmung wurde ihm einstimmig gegeben, berichtete der Aufsichtsratsvorsitzende Werner Gegenbauer. „Die Sache war in einer halben Minute erledigt“, sagte Gegenbauer dem Tagesspiegel.

Hoeneß war nach den sportlich unbefriedigenden Ergebnissen in der Rückrunde, in der der Verein in den Abstiegskampf geraten war und sich von Trainer Falko Götz getrennt hatte, offenbar an einem Zeichen der Zustimmung gelegen. Immer mehr Fans hatten zum wiederholten Male auch den Manager des Vereins kritisiert, im Olympiastadion waren zuletzt „Hoeneß raus“-Sprechchöre zu hören. Die kritische Stimmung wurde in der Boulevardpresse transportiert. Dieter Hoeneß hielt sich in den vergangenen Wochen spürbar in der Öffentlichkeit zurück.

Die Vertrauensfrage im internen Führungszirkel kam durchaus überraschend. „Es gab bei uns eher Verblüffung darüber, dass er diesen Schritt überhaupt für nötig hielt“, sagte Gegenbauer. Eine inhaltliche Diskussion über die Arbeit von Hoeneß fand im Beteiligungsausschuss nicht statt, berichteten Teilnehmer. Ohnehin sei die Sitzung in erster Linie eine Informationsveranstaltung zu den Themen Satzung, Genussscheine und Mitgliederversammlung gewesen, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende. Die Mitgliederversammlung findet am kommenden Montag im Berliner ICC statt.

Der Beteiligungsausschuss besteht aus den sechs Aufsichtsratsmitgliedern, dem vierköpfigen Präsidium sowie fünf gewählten Vereinsmitgliedern. Die Konstruktion des Gremiums war bei Mitgliederversammlungen immer wieder auf Kritik gestoßen, weil mit ihr die Aufsichtspflicht nicht optimal gewährleistet sei. Auf der Tagesordnung am Montag steht unter anderem die Neuwahl der fünf einfachen Vereinsmitglieder in den Beteiligungsausschuss. Über Hoeneß steht keine Abstimmung an.

Dieter Hoeneß arbeitet seit 1996 an der Vereinsspitze von Hertha BSC. Bei der letzten Mitgliederversammlung im vergangenen November wurde sein zehnjähriges Vereinsjubiläum feierlich begangen. Sein Vertrag als Vorsitzender der Geschäftsführung läuft noch bis zum Jahr 2010. Er war im Sommer 2005 verlängert worden – ein Jahr vor Ablauf des alten Vertrages. Hoeneß war am Donnerstag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. ist/teu

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