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Doppelpacker. Niklas Stark lässt sich nach seinem Schuss ins richtige Tor feiern.

© dpa

Hertha BSC: Marko Grujic und Niklas Stark drehen Partie gegen Mainz

Beim 2:1 gegen Mainz 05 gelingt Hertha BSC der erste Heimsieg des Jahres. In der zweiten Hälfte erzielen die Berliner alle drei Tore selbst.

Vielleicht wird der Karnevals-Samstag ja doch noch mal ein Berliner. Niklas Stark jedenfalls, Herthas Verteidiger, wird den Tag nicht so schnell vergessen. Im Bundesligaspiel zwischen Hertha BSC und dem FSV Mainz 05 brachte er die Gäste aus der Karnevalshochburg erst durch ein Eigentor in Führung, ehe er später vor nur 33.981 Zuschauern im Olympiastadion das Tor zum 2:1 (0:0)-Sieg erzielte. Für die Berliner war es der erste Heimerfolg in diesem Jahr, genau genommen der erste seit Anfang Dezember 2018. Damit klettert Hertha in der Tabelle zumindest bis Sonntag auf Rang acht.

Herthas Trainer Pal Dardai nahm im Vergleich zur Vorwoche einen Wechsel vor. Für den gesperrten Innenverteidiger Karim Rekik spielte Jordan Torunarigha in der Abwehr. Der 21-Jährige war nach Problemen an der Achillessehne rechtzeitig fit geworden. Auch Sandro Schwarz, der Trainer der Mainzer, änderte seine Startelf auf einer Position: Für den gesperrten Boetius lief Quaison auf.

In der ersten Hälfte hat Hertha nur eine Chance

Das Mitwirken von Torunarigha hätte sich nach knapp zehn Minuten schon so richtig auszahlen können. Nach der ersten Ecke des Spiels durch Ondrej Duda kam der Innenverteidiger zum Kopfball, doch der Ball strich knapp am Pfosten vorbei. Allerdings sollte es auch die einzige echte Torchance der Berliner im ersten Abschnitt bleiben.

Die erste Halbzeit war ein bisschen symptomatisch für die Schwierigkeiten, die Hertha BSC seit geraumer Zeit mit dem Gegner Mainz hat. In den vorherigen vier Duellen waren die Berliner torlos geblieben gegen die Rheinhessen. Die Gründe für die Harmlosigkeit in der ersten Halbzeit lagen am Samstag ausschließlich bei den Gastgebern selbst. Die Berliner wirkten nicht so agil, auch ihre Staffelung und Raumaufteilung passten nicht wirklich. Hertha hatte zwar mehr Ballbesitz, allerdings vorwiegend in den für das Mainzer Tor ungefährlichen Zonen des Feldes. „Das war fast zum Einschlafen“, sagte Dardai hinterher. „Das war so zäh, das hat schon fast wehgetan.“

Herthas Spielmacher Duda war oft nicht anspielbar und längst nicht so spielfreudig. Viel zu selten konnte Hertha den Ball in die Spitze bringen, wo Davie Selke fast in der Luft hing. Die finalen Pässe waren oft schlampig gespielt oder zu ungenau. Zudem gewann Hertha kaum offensive Zweikämpfe.

Die Mainzer, die es fast ausschließlich mit langen Bällen versuchten, waren auch nicht viel besser, hatten aber die beste Chance der ersten Halbzeit. Nach einer Flanke von Aaron köpfte Karim Onisiwo gegen die Latte des Berliner Tores. Eine weitere Chance vereitelte Fabian Lustenberger, der sein 300. Pflichtspiel für die Berliner absolvierte und die Abwehr meist wachsam organisierte.

Die Hertha-Fans verabschiedeten ihre Spieler mit Pfiffen in die Pause. Es war eine der schwächsten Berliner Halbzeiten dieser Saison. Aber auch Dardai hatte nicht gefallen, was er gesehen hatte, weshalb er in der Pause laut geworden ist, er „habe aber keinen beleidigt“. Gleich mit dem Wiederbeginn geriet Hertha dann sogar in Rückstand,  als Niklas Stark einen Schuss von Levin Mete Öztunali unglücklich ins eigene Tor köpfte. Torwart Runde Jarstein war machtlos.

Nach dem 1:1 kommt Schwung ins Spiel

Nun mussten die Berliner sich etwas einfallen lassen. Und das taten sie auch. Vielleicht brauchten sie den Rückstand ja auch als Erweckungserlebnis. Praktisch im Gegenzug erzielte Marko Grujic den 1:1-Ausgleich. Nach einer Ecke konnte der Mainzer Torwart Florian Müller den Kopfball von Selke noch parieren, gegen den Nachschuss des aufgerückten Serben hatte er keine Chance. Jetzt war endlich Schwung im Spiel. Vor allem waren die Berliner nun mutiger und zielstrebiger. Wie nach einer Stunde, als sich Valentino Lazaro bis zur Grundlinie durchspielte und den Ball von dort auf Stark zurücklegte, der das 2:1 erzielte. Wenig später musste Selke verletzt raus, für ihn kam Mannschaftskapitän Vedad Ibisevic. Und dieser legte gleich mal auf Duda ab, dessen Distanzschuss an den Pfosten des Mainzer Tores klatschte. Duda konnte sich im zweiten Abschnitt deutlich steigern, was der Mannschaft natürlich zu Gute kam. Es war mehr Struktur im Spiel nach vorne – und auch die Laufbereitschaft stimmte nun.

Ein bisschen Glück hatten die Berliner in der 75. Minute, als ein Kopfball von Anthony Ujah an den Pfosten knallte. Doch dann hatten sie das Spiel wieder im Griff und jubelten am Ende mit ihren Fans.

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