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Rodnei

© dpa

Hertha BSC: Mit schneller Sorgfalt

Hertha BSC präsentiert zum Trainingsauftakt den neuen Verteidiger Rodnei.

Hertha BSC hat geflaggt. Deutschlandmäßig. So flattern am Donnerstagmorgen beim Training des Fußball-Bundesligisten schwarz-rot-goldene Eckfähnchen im frischen Sommerwind. Logisch, die Mitte der Rechtecke ziert das Hertha-Logo. Denn EM hin, EM her, die Berliner müssen ja schließlich früh mit der Saisonvorbereitung beginnen. In drei Wochen ist Uefa-Cup-Qualifikation. Und pünktlich zum Auftakt auf dem Rasen hat Manager Dieter Hoeneß auch schon frohe Kunde. Es gibt Verstärkung für die Innenverteidigung, Rodnei heißt Herthas neuester Brasilianer.

Weil es noch nicht so den ganz großen Kracher zu verkünden gibt, preist Hoeneß den neuen Mann krachend an. „Vor fünf Monaten war er schon mal hier. Dann hat er sich in Polen einen Namen gemacht. Er hat ein enormes Potenzial.“ Das hat Rodnei, 22 Jahre alt, bislang bei Erstligist Jagiellonia Bialystok abgerufen. In Berlin sollte er sein Potenzial schnell abrufen, er erhält nur einen Einjahresvertrag.

20 Spieler flitzen am Donnerstag über das Halbfeld an der Hanns-Braun-Straße. Neben Rodnei, Maximilian Nicu (zuvor Wehen-Wiesbaden) und Kaka (Academica Coimbra, Portugal) ist der 22 Jahre junge Mittelfeldspieler Marc Stein neu. Der ehemalige Rostocker schwärmt von den „Rahmenbedingungen, es ist absolut super. Ich will helfen, den Verein nach oben zu bringen.“ Während sich Streit schon für große Ziele begeistert, sind viele der Kollegen noch nicht in Berlin. Neben den EM-Spielern Josip Simunic, Lukasz Piszczek, Rudolf Skacel und Arne Friedrich fehlen die Brasilianer Lucio, Mineiro und André Lima. Letzterer wird laut Hoeneß wohl an den FC Sao Paulo ausgeliehen. Lucio wird morgen in Berlin erwartet. Und Mineiro? Die richtige Frage laute: „Mineiro oder Alternative“, sagt Hoeneß. „Wir werden das zeitnah mit der gebotenen Sorgfalt entscheiden.“

Schnell, sorgfältig – nachdem Favre die erste Einheit beendet hat, sagt er: „Man muss flexibel sein und mit den Spielern arbeiten, die da sind. Das ist normal.“ Es hat ja schon vergangene Saison gedauert, bis Favre halbwegs sein Team zusammen hatte, das sich auf Tabellenplatz zehn durchlavieren konnte. Bei Hertha ist so was also normal? Nein, nein, sagt Favre, zu diesem Zeitpunkt müssten alle Bundesligisten mit Lücken leben. Doch die Lücken könnten groß werden. Was ist denn mit dem angeblich abwanderungswilligen Trio Simunic, Pantelic und Friedrich? „Pantelic hat Vertrag, Simunic hat Vertrag, Friedrich hat Vertrag“, sagt Hoeneß. Im Falle von Friedrich und Simunic sieht es auch so aus, als sollten sie weiter in Berlin spielen. Simunics Ausstiegsoption läuft am 30. Juni aus – es gibt angeblich keine zahlungskräftigen Interessenten.

Und der Friedrich sei ja eh gut aufgehoben bei Hertha, sagt Hoeneß. Apropos Friedrich. Deutschland steht ja im EM-Endspiel – dank Berliner Hilfe, wie Hoeneß aufklärt. „Arne hat doch einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet.“ Aha, deshalb also die Eckfähnchen im Deutschland-Design. Claus Vetter

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