zum Hauptinhalt
Und tschüss. Mitchell Weiser verlässt Hertha BSC.

© Soeren Stache/dpa

Update

Hertha BSC: Mitchell Weiser unterschreibt Fünfjahresvertrag bei Bayer Leverkusen

Der Verteidiger verlässt Hertha BSC, Manager Michael Preetz tröstet ein zweistelliger Millionenbetrag. Auch ein anderer Spieler hat keine Hertha-Zukunft mehr.

Zwei Jahre ist es her, als im Internet eine Nachricht aufploppte, die dazu geeignet war die Anhänger von Hertha BSC in schwere Panik zu versetzen. „Bayer Leverkusen verpflichtet Weiser“, war da zu lesen. Doch die Aufregung sollte sich als unbegründet erweisen. Die Leverkusener hatten nicht etwa Mitchell Weiser, den Rechtsverteidiger von Hertha BSC, an sich gebunden, sondern dessen Vater Patrick als Trainer für ihre U 17. Heute weiß man, dass das eine Entscheidung mit strategischem Weitblick war. Am Dienstag verkündete der Bundesligist aus dem Rheinland, dass es zur neuen Saison eine Art Familienzusammenführung geben wird und nach dem Vater auch der Sohn nach Leverkusen wechselt.

Mitchell Weiser verlässt Hertha nach drei Jahren und erhält bei Bayer 04 einen Fünfjahresvertrag. „Das wissen wir schon lange“, sagte Pal Dardai, der Cheftrainer des Berliner Fußball-Bundesligisten. Weisers Pläne, nach Leverkusen zu wechseln, sind bereits seit Wochen bekannt, doch erst jetzt gab es die offizielle Bestätigung. „Mitch hat sich entschieden, diesen Schritt zu gehen“, ließ sich Herthas Manager Michael Preetz zitieren. „Wir akzeptieren seine Entscheidung.“

Verhindern ließ sich der Wechsel ohnehin nicht, da Weiser eine Ausstiegsklausel besaß. Die Berliner verlieren zwar einen interessanten Spieler, der vor einem Jahr die deutsche U 21 zum EM-Titel geschossen hat; dafür erhalten sie zwölf Millionen Euro Ablöse. Nicht schlecht für einen Profi, der 2015 ablösefrei vom FC Bayern München gekommen ist. „Das ist ein gutes Geschäft“, findet Dardai.

Den mutmaßlichen Ersatz als Rechtsverteidiger haben die Berliner auch schon verpflichtet: Lukas Klünter, 21 Jahre alt und wie Weiser U-21-Europameister, kommt vom Absteiger 1. FC Köln – für gerade mal zwei Millionen Euro. „Ich finde, er ist ein großes Talent“, sagt Dardai, der an Klünter dessen „einfache Spielweise“ schätzt. Zudem sei er schnell, wodurch die Mannschaft insgesamt höher verteidigen könne. Auch eine Umstellung auf ein System mit Fünferkette sei mit dem neuen Rechtsverteidiger denkbar. „Da wird er sehr gut reinpassen“, sagt Herthas Trainer.

„Er hat zwei richtig gute Jahre hier gehabt“

Unstrittig ist aber auch, dass die Berliner mit Weiser großes spielerisches Potenzial verlieren. Am Dienstag, in seiner viertletzten Trainingseinheit bei Hertha, war das noch einmal zu sehen. Nach einem Doppelpass mit Ondrej Duda lupfte Weiser den Ball volley und mit dem rechten Außenrist über Torhüter Thomas Kraft ins Tor. Leicht und lustvoll sah das aus. „Er hat zwei richtig gute Jahre hier gehabt“, sagt Manager Preetz. Das dritte aber blieb hinter den allgemeinen Erwartungen zurück. Seitdem Weisers Wechsel nach Leverkusen publik geworden ist, wurde er zuletzt drei Mal hintereinander von Dardai nicht mehr in den Kader berufen: „Seine Trainingsleistungen waren nicht okay.“

Am Samstag, im letzten Saisonspiel gegen Rasenballsport Leipzig, soll Weiser im Olympiastadion verabschiedet werden, gemeinsam mit Julian Schieber, der Hertha ebenfalls verlassen wird. Der Vertrag des Stürmers, der 2014 von Borussia Dortmund gekommen war, läuft aus und wird nicht verlängert. „Leider war seine Zeit bei uns überschattet von schweren Verletzungen“, sagt Preetz. Zweimal verletzte sich Schieber am Knie, zweimal fiel er lange aus. Insgesamt bestritt er daher nur 50 Pflichtspiele und erzielte dabei elf Tore.

Trainer Dardai kündigte an, dass Schieber gegen Leipzig noch einmal zum Einsatz kommen soll, möglichst eine komplette Halbzeit: „Er hat das verdient. Er ist ein fleißiger Junge, ein Teamspieler.“ Ob auch Weiser noch einen finalen Einsatz bekommt, „darüber habe ich noch nicht nachgedacht“, sagte Dardai.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false