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John Anthony Brooks (links) hat Rückenprobleme.

© dpa

Hertha BSC: Pal Dardai überdenkt die Trainingsgestaltung

Hertha-Trainer Pal Dardai will vor dem Spiel bei Werder Bremen die Kräfte bündeln und mehr am Gegenpressing arbeiten.

Thomas Kraft machte sich ernste Sorgen um seine Fotogenität. „Nimm deine Kamera weg, Mann!“, herrschte er auf dem Weg vom Trainingsplatz einen Fotografen an. Der Torhüter von Hertha BSC trug einen blauweißen Verband um den Kopf und wollte in dieser unvorteilhaften Aufmachung lieber nicht abgelichtet werden. Kurz vor Ende der Trainingseinheit, beim obligatorischen Kleinfeldturnier zum Wochenbeginn, hatte er sich eine Platzwunde am Hinterkopf zugezogen. Für die letzten Minuten wurde Kraft von Herthas Torwarttrainer Zsolt Petry, 49, vertreten, obwohl am Dienstag insgesamt sieben Torhüter auf dem Trainingsplatz waren.

Neben drei Keepern aus dem Nachwuchs nahm auch Sascha Burchert, der sich im Trainingslager in der Türkei am Oberschenkel verletzt hatte, erstmals wieder am Training teil. Über mangelnde Beteiligung an seinen Einheiten kann sich Trainer Pal Dardai ohnehin nicht beschweren. Nur Tolga Cigerci, der nach seinem leichten Muskelfaserriss in einer Woche wieder die Arbeit aufnehmen soll, und John Anthony Brooks fehlten. Auf die ironisch gemeinte Frage, ob Brooks in Gelsenkirchen sei, antwortete Dardai: „Wir haben ihm einen GPS-Sender implantiert, auf meinem Handy habe ich gesehen, dass er in Berlin ist.“ Genauer gesagt: in ärztlicher Behandlung. Der Innenverteidiger, mit dem der FC Schalke intensive Gespräche über einen Wechsel geführt haben will, klagte über Rückenprobleme. Eine genauere Diagnose stand noch aus. Trotzdem sagte Dardai: „Das müssen wir ernst nehmen.“

Ernst hat der Ungar offenbar auch seine Ankündigung gemeint, die Trainingsgestaltung zu überdenken, nachdem er seiner Mannschaft am Wochenende, beim 0:0 gegen Augsburg, fehlende Spritzigkeit attestiert hatte. In dieser Woche, vor dem Auswärtsspiel in Bremen, will er sich verschärft dem Gegenpressing widmen, viel sprinten lassen, viele kurze Antritte und viele kleine intensive Spiele ins Training einstreuen. Es sei aber auch normal, dass man nach einer längeren Pause etwas schwerer in die Gänge komme. Das sei im Sommer genauso gewesen, sagte Dardai. Deshalb wird es auch keine radikalen Änderungen allein mit Blick auf das nächste Spiel geben: „Wichtig ist, dass wir die ganze Saison fit sind.“

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