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Hertha BSC: Positive Wut gegen Bochum

Hertha BSC will sich gegen Bochum rehabilitieren. Markus Babbel hofft, "dass sich eine positive Wut aufgestaut hat", die sich gegen die Bochumer entlädt. Ex-Trainer Funkel kehrt mit seinem neuen Team mit gemischten Gefühlen nach Berlin zurück.

Friedhelm Funkel hat gemischte Erinnerungen an seine Zeit in Berlin. Über die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen bei Hertha BSC hat er sich immer nur lobend geäußert; was sein Verhältnis zu den Berliner Medien angeht, sieht das etwas anders aus. Funkel hat seinen Beitrag zur Verwaltung des Abstiegs aus der Fußball-Bundesliga nie ausreichend gewürdigt gesehen. Und wenn er am Samstag die „BZ“ aufgeschlagen hätte, hätte er sich in seiner Ansicht wohl bestätigt gefühlt. „Keiner will Funkel sehen“, titelte die Boulevardzeitung, weil Hertha bis Freitag erst 25 000 Karten für das heutige Zweitligaspiel gegen den VfL Bochum (20.15 Uhr, live auf Sport1 und Sky), den neuen Klub Funkels, verkauft hatte. Den Berlinern droht der bisher schlechteste Zuschauerzuspruch dieser Saison.

Dabei könnte das Duell der beiden Absteiger für Hertha ein richtungsweisendes Spiel werden, nachdem die Mannschaft vor einer Woche zum ersten Mal ein Ligaspiel verloren hat. Welche Reaktion zeigt sie nach der Niederlage in Paderborn? Trainer Markus Babbel hofft, „dass sich eine positive Wut aufgestaut hat“, die sich gegen die Bochumer entlädt.

Babbels Wut hatte sich vor einer Woche vor allem gegen den Schiedsrichter gerichtet, der einen zweifelhaften Elfmeter für Paderborn gegeben und Adrian Ramos zu Unrecht vom Platz gestellt hatte. Dadurch war ein wenig der Eindruck entstanden, Herthas Trainer wollte von den Schwächen seiner Mannschaft ablenken. Doch intern, so versichert er, habe er die Niederlage ganz anders behandelt. Dass Paderborn seinem Team allein mit Einstellung und Willen den Schneid abgekauft habe, „das kann nicht sein, das ärgert mich“. Und die Mannschaft scheint verstanden zu haben. „Ich habe das Gefühl, dass sie sehr konzentriert gearbeitet hat“, sagt Babbel.

Hertha hat zuletzt über den Spielplan gemosert, weil zwischen den beiden Begegnungen gegen Bochum und Osnabrück (Freitag) noch ein Länderspieltermin liegt, zu dem die Berliner eigentlich mehrere Spieler hätten abstellen müssen. Jetzt aber müssen sie fast froh sein, dass sie es heute mit Bochum zu tun bekommen, einer Mannschaft, die zwar in der Tabelle etwas hinterherhinkt, aber ähnliche Qualitäten und Ambitionen besitzt wie Hertha.

Den Berlinern liegen solche Spiele. „Gegen die Mannschaften, die was hergeben, haben wir uns leichter getan“, sagt Babbel. Und außerdem gilt es auch noch eine Serie fortzuschreiben: Friedhelm Funkel hat in der vorigen Saison 14 Mal versucht, im Olympiastadion zu gewinnen. Er hat es kein einziges Mal geschafft.

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