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Ein Trainer, der sich nicht aus der Ruhe bringen lässt.

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Hertha BSC: Schöne Krise, schlechte Krise

Drei Niederlagen in Folge: Das fußballerische Berlin macht gerade wieder in Weltuntergang. Stefan Hermanns über die bedenkliche Entwicklung bei Hertha BSC.

Unter normalen Umständen könnte sich Hertha BSC glücklich schätzen, einen Trainer wie Markus Babbel zu haben. Einen Mann, der im Fußball wie im Leben schon einiges bewältigt hat und sich daher auch vom anschwellenden Krisengerede in Berlin nicht aus der Ruhe bringen lässt. Babbel wirkt in diesen Tagen – trotz allem – in sich gefestigt und ist auch weiterhin verbindlich im Umgang. Alles so, wie man es sich in schwieriger Zeit von einem Trainer wünscht. Babbels Problem ist nur, dass auch sein Vorgänger sich, wenn überhaupt, durch seine ewige Gelassenheit ausgezeichnet hat: Friedhelm Funkel hat so lange die Ruhe bewahrt, bis Hertha BSC am Ende in aller Seelenruhe abgestiegen war.

Die immer noch frische Erinnerung erklärt ein wenig, warum das fußballerische Berlin gerade wieder in Weltuntergang macht. Dabei würden sich viele Vereine die Finger lecken nach der Krise, die Hertha derzeit durchlebt. Die Berliner sind in der Zweiten Liga zwar aus den Aufstiegsplätzen gepurzelt, als Fünfter aber liegen sie nur einen Punkt hinter Platz zwei, und mit einem Sieg gegen Aue könnten sie schon am Sonntag wieder Erster werden.

So weit die optimistische Sicht. Die pessimistische orientiert sich weniger am Ist-Zustand als an der aktuellen Entwicklung – und die ist nach drei Niederlagen hintereinander besorgniserregend. Vor sechs Wochen noch war Hertha ungeschlagener Tabellenführer; sieben Punkte betrug der Vorsprung auf Platz vier. Alles verspielt. Diese unverkennbaren Züge des Verfalls sind es, die das Publikum nun etwas übernervös reagieren lassen. Weil es in der vorigen Saison genauso angefangen hat.

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