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Hantel des Schweigens. Sebastian Langkamp kehrt ins Team zurück.

© imago/Matthias Koch

Hertha BSC: Sebastian Langkamp: Der Chef ist wieder da

Hertha BSC muss gegen Mönchengladbach voraussichtlich auf John Anthony Brooks verzichten. Da trifft es sich gut, dass ein anderer Innenverteidiger wieder fit ist.

Auf dem Nebenplatz ging es ordentlich zur Sache, unter numerischen wie athletischen Aspekten. Vor lauter Eifer mussten teilweise sogar die Metallmännchen dran glauben, die zur Simulation von Gegenspielern aufgestellt worden waren. Selbst das in Trainingseinheiten eher unübliche Stilmittel der gepflegten Grätsche kam x-fach zur Anwendung.

Es passiert nicht oft, dass die Teilnehmerzahl bei der Übungseinheit des Nachwuchses jene der Profis von Hertha BSC übertrifft, aber in Länderspielwochen wie diesen ist das nunmal der Status quo. Pal Dardai und sein Stellvertreter Rainer Widmayer haben gestern Vormittag jedenfalls eine sehr überschaubare Trainingsgruppe angeleitet, 14 Spieler an der Zahl. Alle anderen sind ihren Terminen im Nationalteam nachgekommen und haben sich am Mittwoch, einen Tag vor dem Start der unmittelbaren Vorbereitung für das Spiel am Sonntag bei Borussia Mönchengladbach, weitgehend gesund und munter zurückgemeldet. „Wir haben jetzt zehn Tage nicht zusammengearbeitet“, sagte Trainer Pal Dardai, „deshalb bin ich froh, dass ich wieder alle Spieler hier in Berlin habe.“

Wobei das mit der Vollzähligkeit so nicht ganz stimmt – weil sich John Anthony Brooks neben der bereits diagnostizierten Knieprellung und einem Ödem am Schienbein noch ein drittes Wehwechen zugezogen hat. Die lange Reise zum WM-Qualifikationsspiel der USA in Guatemala hat dem 23-Jährigen offenbar nicht gut getan, er kehrte ohne Trainings- und Einsatzminute und stattdessen mit Rückenproblemen in seine Heimatstadt zurück. „Bei ihm sieht’s nicht gut aus“, sagte Dardai darauf angesprochen, „er kann am Wochenende nicht spielen.“

Auszeit hat länger gedauert als vermutet

Für Brooks kehrt gegen Mönchengladbach ein Spieler in den Kader zurück, der seine Klasse im Berliner Trikot nun wirklich nicht mehr nachzuweisen braucht: Sebastian Langkamp hat seinen am 20. Februar im Bundesliga-Punktspiel gegen den VfL Wolfsburg erlittenen Faserriss in der Wade auskuriert und trainiert nach einem individuellen Reha-Programm seit einer Woche wieder mit der Mannschaft. Im Testspiel gegen die vereinseigene U 23 hat der Abwehrchef in der vergangenen Woche bereits Wettkampfpraxis gesammelt, jetzt ist er bereit für den nächsten Schritt.

„Meine Auszeit hat ja ein bisschen länger gedauert als zunächst vermutet“, sagt Langkamp. Andererseits war das auch gar nicht so schlimm wie zunächst vermutet, weder für Hertha noch für Langkamp – weil Niklas Stark den Defensivchef in dieser Phase sehr ordentlich vertreten hat. „Und ich habe die Zeit intensiv nutzen können, um meine körperliche Fitness zurückzuerlangen“, sagt Langkamp, „das hat mir gut getan.“

So stellt sich für den 28-Jährigen auch gar nicht erst die Frage, ob er wieder in Vollbesitz seiner Kräfte ist oder eben doch zwangsläufig einspringen muss angesichts von Brooks’ plötzlichem Ausfall. „Unabhängig davon, ob John spielen kann oder nicht, bereite ich mich immer darauf vor, zum Einsatz zu kommen“, sagt Langkamp. Eine Alternative als Brooks-Ersatz könnte Fabian Lustenberger sein. Aktuell spricht aber wenig für den Schweizer als Innenverteidiger. Dardai hat seine zentralen Abwehrspieler im Verlauf der Saison sehr oft nach Körpergröße aufgestellt, und da hat Langkamp klare Vorteile gegenüber Herthas Kapitän. Elf Zentimeter, um genau zu sein.

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