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Elfer-Töter. Rune Jarstein pariert einen vom Nürnberger Mikael Ishak geschossenen Elfmeter.

© Carstensen/dpa

Hertha BSC vor dem Spiel in Mainz: Warum Torhüter Rune Jarstein so wichtig ist

Torwart Rune Jarstein meldet sich für das Spiel am Samstag in Mainz einsatzbereit. Trainer Pal Dardai möchte aber keine Risiko eingehen.

Rune Jarstein kam allein von Herthas Trainingsplatz geschlendert. Im Hintergrund übten noch ein paar jüngere Spieler Standards. Und auch Jarstein hatte nach dem Ende der regulären Einheit am Donnerstagvormittag eine Extraschicht eingelegt. Der Torhüter von Hertha BSC ließ sich ein paar Flanken vor sein Gehäuse schlagen, von rechts tat das sein Torwartkollege Jonathan Klinsmann, von der anderen Seite Maximilian Mittelstädt. Anschließend übte Jarstein noch ein paar weite Torabschläge mit dem Fuß. „Ich fühle mich gut, ich kann spielen“, sagte Jarstein auf dem Weg in die Kabine.

Für Rune Jarstein ist die Situation ein bisschen heikel. Vor acht Tagen wurde der Norweger in der Halbzeitpause des Auswärtsspiels in Bremen (1:3) wegen eines schmerzhaften Blutergusses am Oberschenkel ausgewechselt und verpasste anschließend auch das Heimspiel gegen den FC Bayern München (2:0), wo ihn sein erster Vertreter, Thomas Kraft, recht passabel vertrat. Noch am Mittwoch hatte Jarstein im Training auf das Schlagen langer Bälle verzichtet. Er wollte keinen Rückschlag riskieren. Am Donnerstag aber signalisierte er: Ich bin bereit für das Spiel am Samstag in Mainz.

Kraft hat Jarstein passabel vertreten

Eine endgültige Entscheidung darüber wird am Freitag nach dem Abschlusstraining fallen. „Stand jetzt spielt Thomas“, sagte Herthas Trainer am Donnerstag. Aber er werde am Tag vor dem Auswärtsspiel noch einmal das Gespräch mit Jarstein suchen. „Wenn Rune sagt, er ist topfit, dann reden wir noch mal drüber“, sagte Pal Dardai. Die Hierarchie im Tor ist seit Jahren zementiert. Im September 2015 hatte Kraft seinen Stammplatz im Tor der Berliner an den Norweger nach einer Schulterverletzung bei einem Spiel in Wolfsburg verloren. Mit guten bis sehr guten Leistungen hat Jarstein seinen Platz fortlaufend verteidigt. Im Vergleich zu Kraft verfügt er über eine weit bessere Strafraumbeherrschung und strahlt enorm viel Ruhe auf die Abwehrreihe aus. Jarstein, der die Rückennummer 22 trägt, ist klare Nummer eins. Thomas Kraft, der vor Jarstein Herthas Stammtorhüter war, trägt auf dem Rücken die 1. „Fakt ist: Rune ist unsere Nummer eins und Thomas ist ein Super-Torwart. Das haben wir immer gewusst“, sagte Dardai diplomatisch. Doch es könnte sein, dass Dardai in Mainz ein weiteres Mal den 30 Jahre alten Kraft aufbietet. Anschließend folgt die Länderspielpause, in der Jarsteins Muskel völlig auskurieren könne.

Jarstein ist in der Form seines Lebens

Rune Jarstein ist vor wenigen Tagen 34 geworden, für einen Torwart ein ganz hervorragendes Alter. Gegen Ende der Vorsaison wirkte der Norweger körperlich und mental etwas müde, ihm unterliefen Konzentrationsfehler. Doch in dieser Spielzeit ist er der Garant für den starken Start. Gegen Nürnberg hielt er einen Elfmeter, bei den Spielen gegen Schalke, Wolfsburg und Mönchengladbach hielt er überragend. Und so führt er das Ranking als notenbester Bundesligaspieler des Fachmagazins „kicker“ an. Als Jarstein gestern der Trainingsplatz verließ, stellte sich ihm ein Vater mit seinem Sohn in den Weg. Sie plauderten ein Weilchen auf Norwegisch. Anschließend gingen Vater und Sohn in den Fan-Shop der benachbarten Geschäftsstelle. Es sollte ein Trikot sein.

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