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Die Gedanken sind frei. Herthas Verteidiger Karim Rekik soll laut Trainer Dardai den Fokus aber auf Wolfsburg legen.

© dpa

Hertha BSC: Vor Englischer Woche: Pal Dardai erteilt Spielern Denkverbot

Bei Hertha BSC ist die volle Konzentration auf das Spiel gegen Wolfsburg gerichtet. Das machte der Trainer zu Beginn der Trainingswoche klar.

Berlin - Trainer mögen es nicht, über das bevorstehende Spiel hinauszuschauen. Pal Dardai von Hertha BSC macht da keine Ausnahme, doch Anfang der Woche beschlich ihn offenbar so ein Gefühl, dass das bei seinen Spielern anders sein könnte. Mit dem kommenden Heimspiel am Samstag gegen den VfL Wolfsburg beginnt für den Berliner Bundesligisten nämlich eine sogenannte Englische Woche mit dem Pokalheimspiel am nächsten Mittwoch gegen Bayern München und dem darauffolgenden Duell bei Borussia Mönchengladbach. „Ich habe der Mannschaft gleich am Montag zu Beginn der Trainingswoche gesagt, dass ich nix von Bayern München hören will“, erzählte Dardai am Donnerstag. „Für uns sollte der Fokus auf Wolfsburg liegen. Es treffen zwei gleichstarke Mannschaften aufeinander. Eigentlich musst du das Heimspiel gewinnen, aber dafür müssen wir hart arbeiten.“

Während für den Pokalhit gegen die Bayern nur noch ein paar vereinzelte Restkarten im Umlauf sind, wird das Olympiastadion am Samstag gegen die Niedersachsen mit rund 40 000 Zuschauer nur gut zur Hälfte gefüllt sein. Das Pokalspiel gegen die Bayern überstrahlt schon jetzt alles, doch die Bundesliga ist und bleibt für Hertha der Kernwettbewerb. Die ideale Einstimmung auf das Pokalspiel wäre ein Sieg gegen die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia. Dardai hält sehr viel von seinem Wolfsburger Kollegen. „Er ist sehr erfahren und unter ihm hat sich die Mannschaft, die in der vorigen Saison noch Schwierigkeiten hatte, gefunden“, sagte Dardai.

Ohnehin sieht der Ungar Hertha mit dem Gegner auf Augenhöhe. Beide Vereine sind derzeit punktgleiche Tabellennachbarn. Die Wolfsburger haben ein Spiel mehr gewonnen als die Berliner (8:7), dafür aber zweimal öfter verloren (7:5). Das Torverhältnis der beiden Teams ist nahezu identisch, wobei die Berliner etwas heimstärker sind, dafür die Wolfsburger auswärts besser punkteten. Das Hinspiel endete nach einem intensiven und zuweilen wilden Spiel 2:2.

Allerdings sind die Berliner mit vier Punkten aus zwei Spielen deutlich besser in die Rückrunde gestartet als der Hinrunden-Fünfte vom Mittellandkanal. Der VfL hat beide Spiele gegen Schalke und Leverkusen verloren. Ein Grund dafür ist auch der Ausfall von Stürmer Daniel Ginczek, der bisher fünfmal traf. Zudem muss der VfL am Samstag wohl auch auf Angreifer Admir Mehmedi und Kapitän Josuha Guilavogui verzichten. Mehmedi leidet unter Adduktorenproblemen und Guilavogui ist nach einer Oberschenkelzerrung noch nicht wieder fit. Beide Spieler konnten in dieser Woche noch nicht am Mannschaftstraining teilnehmen.

Bei Hertha sind eigentlich alle Spieler einsetzbar, sieht man mal von Javairo Dilrosun ab. Der 20 Jahre alte Holländer, der im Hinspiel in Wolfsburg traf und der kurz vor seinem Comeback stand, hatte sich im Testspiel am Mittwoch gegen Braunschweig eine Wirbelblockade zugezogen. „Er wird für das Spiel gegen Wolfsburg definitiv ausfallen“, sagte Dardai.

Für Herthas Trainer ist ohnehin weniger der Einzelne als vielmehr die Tagesform entscheidend. „Auch wenn Sie schon lachen, wenn ich davon erzähle: Aber wir sind eine Mannschaft, die, wenn wir einen guten Tag haben, auch Bayern München schlagen kann“, führte Pal Dardai aus. Wenn die Tagesform gegen Wolfsburg gut sei, „werden wir gewinnen, das sage ich jetzt schon. Aber wenn zwei, drei Spieler bei uns wackeln, wird es schwer. Wir müssen wachsam sein und aufpassen.“ Michael Rosentritt

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