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Hertha: Chefwechsel: Gegenbauer will Präsident werden

Bei Hertha BSC haben sich die Unternehmer Bernd Schiphorst und Werner Gegenbauer auf eine Machtverteilung verständigt. Auch für Manager Uli Hoeneß, der die Hertha 2010 verlässt, scheint schon ein Nachfolger gefunden.

Hertha BSC steht vor einem Wechsel an der Vereinsspitze. Der Unternehmer Werner Gegenbauer (57) will sich am 23. Mai zum Präsidenten des Berliner Bundesliga-Klubs wählen lassen. Dafür macht der bisherige Amtsinhaber, Bernd Schiphorst, Platz: "Ich bin wirklich nicht amtsmüde. Aber ich bin jetzt 65, irgendwann hätte ich von meiner Familie die Rote Karte gezeigt bekommen", nannte der Medien-Manager private Gründe für seinen Abschied nach acht Jahren, der allerdings nur ein halber Abschied ist. Schiphorst wird sich um das Amt des Aufsichtsrats-Chefs von Hertha bewerben: "Wir sehen uns als Doppelspitze", betonte er bei der Vorstellung der gemeinsamen Kandidatur.

Nach einer Satzungs-Änderung hat das nun neunköpfige Hertha-Präsidium wieder mehr Macht bekommen und bestimmt unter anderem auch die Geschäftsführung der Aktiengesellschaft, die für den Profibereich verantwortlich ist. Gegenbauer, der bisher dem Aufsichtsrat vorstand und sich offensiv zu seiner Freundschaft mit Manager Dieter Hoeneß bekennt, und Schiphorst hatten eine Kampfabstimmung um das aufgewertete Präsidenten-Amt ausgeschlossen. Lange aber schien das nur eine Ankündigung. "Wir wollten klarstellen, dass es die Auseinandersetzung nicht gibt", erklärte Gegenbauer nun demonstrativ.

Er stehe für Kontinuität, "das heißt nicht Harmonie-Soße und Abschlaffen", unterstich Gegenbauer zur Eröffnung des Wahlkampfes. Hertha brauche keine Erneuerung, sondern eine Weiterführung des eingeschlagenen Kurses. Bis 2010 will der Hauptstadtklub, der in den vergangenen Monaten vor allem seine finanzielle Situation verbessern konnte, um die Champions-League-Teilnahme mitspielen. Als weitere "strategische Ziele" gab Gegenbauer, dessen Unternehmensgruppe rund 11.500 Menschen an 40 Standorten beschäftigt, "den Generationswechsel im Management" von Hertha sowie "die weitere Professionalisierung des Vereinsbetriebs" an.

Hoeneß geht 2010

Für 2010 hat Hoeneß bereits seinen Abschied als uneingeschränkter Hertha-"Macher" angekündigt. Gegenbauer sieht im ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönig Michael Preetz den ersten Kandidaten für die Nachfolge. "Aus meiner Sicht hat er den ersten Schuss", sagte der mögliche neue Präsident zur Personalie Preetz, der sich als Leiter der Lizenzspieler-Abteilung schon seit geraumer Zeit auf die Hoeneß- Ablösung vorbereitet. Eine endgültige Aussage zum Manager-Wechsel in zwei Jahren aber wollte Gegenbauer noch nicht abgeben: "Das müssen dann die Gremien entscheiden."

Bis zum 25. April können sich die Kandidaten für das neue Präsidium bewerben, letztlich entscheiden am 23. Mai die Mitglieder. Auch der ehemalige National- und Hertha-Stürmer Fredi Bobic wurde schon als Mitbewerber gehandelt. Gegenbauer, der sich den Berliner Ex-Kapitän Dirk Greiser eher als sportliche Kompetenz im Präsidium vorstellen könnte, sieht einer möglichen Gegenkandidatur gelassen entgegen: "Man muss damit rechnen, dass ich nicht allein bin."

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