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Hertha und die Meisterschaft: Spitze ohne Spitze

Für Hertha, glaubt Stefan Hermanns, war es trotz der Niederlage eine gute Woche. Denn sie war lehrreich und wird die Berliner in Zukunft weit nach vorne bringen können.

Für Hertha BSC ist gestern eine sehr erfreuliche Woche zu Ende gegangen. Das ist, zugegeben, eine etwas gewagte Hypothese, wenn man bedenkt, dass Patrick Ebert am Anfang eben dieser Woche etwas zu ausschweifend seinen 22. Geburtstag gefeiert und die Mannschaft an ihrem Ende das wichtige Auswärtsspiel in Stuttgart fast ein wenig kläglich verloren hat. Aber wer weiß schon, wozu das noch gut ist?

Genau diese verlorene Woche könnte sich für Hertha einmal als pädagogisch besonders wertvoll erweisen. Die Berliner sollten einiges aus ihr gelernt haben: dass es zum Beispiel auch als Tabellenführer nicht geht, den dicken Max zu markieren (siehe Ebert). Wenn Hertha die herausgehobene Stellung in der Liga noch ein bisschen behalten will, müssen die Spieler eher mehr investieren als weniger. Das Spiel in Stuttgart hat dies nur bestätigt.

Trotzdem heißt das noch lange nicht, dass mit der Niederlage beim VfB Herthas Absturz von der Spitze eingeleitet ist, wie es ja alle immer schon gewusst haben. Trainer Lucien Favre wehrt sich zwar weiterhin, seiner Mannschaft den Status eines Spitzenteams zuzuerkennen – aber wer sagt denn, dass nur Spitzenteams Meister werden dürfen? Der VfL Wolfsburg, längst so etwas wie der Geheimfavorit auf den Titel, ist laut seinem Trainer Felix Magath auch kein Spitzenteam, und das einzige allseits anerkannte Spitzenteam Bayern München hat sich am Samstag nur mit Mühe zu einem 1:0 gegen den Tabellenletzten Karlsruhe gequält. Wenn solche Siege Ausdruck besonderer Klasse und Cleverness sein sollen – die hat Hertha genauso auch schon hinbekommen.

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