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Sport: Herthaner spielen mit Trauerflor

In Gedenken an Heinz Roloff / 10 000 Rostocker werden erwartetVON KLAUS ROCCA BERLIN.Jürgen Röber verfuhr wohl nach dem sattsam bekannten Motto, der nächste Gegner sei immer der schwerste.

In Gedenken an Heinz Roloff / 10 000 Rostocker werden erwartetVON KLAUS ROCCA BERLIN.Jürgen Röber verfuhr wohl nach dem sattsam bekannten Motto, der nächste Gegner sei immer der schwerste."Das Spiel gegen Rostock wird wesentlich schwerer als das gegen den FC Bayern", gab der Hertha-Trainer auf der gestrigen Pressekonferenz kund.Wie das? Rostock stärker als der deutsche Rekordmeister, der satte 13 Punkte mehr auf seinem Konto hat? Hansa sei, so Röber, auswärts sehr stark.Nun ja, Rostock hat 15 Zähler auf des Gegners Platz geholt, Bayern München aber 21.Wie dem auch sei, schwer wird es allemal für Hertha im morgigen Fußball-Bundesligaduell (18 Uhr, Olympiastadion) mit den Rostockern.Schon, und deshalb ist des Hertha-Trainers Einschätzung halbwegs nachvollziehbar, weil mit Steffen Karl, Eyjölfur Sverrisson, Kjetil Rekdal und Hendrik Herzog das gesamte Stamm-Abwehrbollwerk ausfällt.Röber klagt darob nicht lauthals.Auch nicht, daß andere Spieler möglicherweise nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte sein werden, weil sie dieser Tage mehr oder weniger brachlagen.So wie Andreas Thom, Michael Preetz und Sergej Mandreko.Das Pech anderer könnte Bryan Roys Glück sein.Er, der nach dem Hinspiel in Rostock (0:4-Niederlage) geopfert wurde und erst einmal in der Versenkung verschwand, bekommt morgen eine neue Chance."Keinesfalls die letzte, wie ich gelesen habe", kommentierte Manager Dieter Hoeneß."Sein Vertrag läuft bis zum Jahr 2001, da bietet sich ihm noch so manche Chance.Man sollte ihn nicht zu sehr unter Druck setzen." Röber wird Roy hinter den beiden Sturmspitzen Preetz und Thom im offensiven Mittelfeld aufbieten.Auch Röbers Kontrahent Ewald Lienen ist nicht sorgenfrei.Daß Perry Bräutigam ausfällt, trifft ihn weniger, denn der war zuletzt ohnehin nur Nr.2 hinter dem früheren Berliner Martin Pieckenhagen.Schwerer wiegt der Ausfall Oliver Neuvilles, den ein Wadenbeinbruch außer Gefecht setzt.Der ist neben Sergej Barbarez (9 Tore) mit sechs Treffern erfolgreichster Rostocker Torschütze.Unter den erwarteten 50 000 Zuschauern werden mindestens 10 000 Rostocker sein.Bis gestern waren in der Hansestadt bereits 6000 Tickets abgesetzt.In rund 50 Bussen werden Hansa-Fans anreisen.Sogar 20 Rostocker Ordner sollen mitkommen.Für das nächste Heimspiel gegen den FC Schalke 04 (13.März) sollen übrigens auch schon 30 000 Karten verkauft worden sein.Blau-weiß wird morgen tonangebend sein, sind das doch die Vereinsfarben beider Klubs.Die Herthaner werden jedoch in Gedenken an den verstorbenen Ex-Präsidenten Heinz Roloff auch mit einem schwarzen Trauerflor auflaufen.Sollte der Deutsche Fußball-Bund seine Zustimmung geben, wird auch eine Gedenkminute eingelegt.Dazu DFB-Pressesprecher Wolfgang Niersbach: "Da werden wir uns nicht querlegen."

KLAUS ROCCA

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