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Herthas Endspiel: Funkel warnt vor Schalkes Standards

Es geht schon wieder um alles. Hertha muss diesmal unbedingt siegen, um noch Chancen auf den Klassenerhalt zu haben. Gegen Schalke wird das nicht leicht, denn dieser Gegner hat gegen Hertha selbst in deren starker vergangener Saison etwas ganz Besonderes geschafft.

Berlin - Mit den Wünschen ist es so eine Sache. Je lauter man sie formuliert, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie in Erfüllung gehen. Friedhelm Funkel etwa sehnt sich danach, „dass wir zu Hause endlich mal wieder ein Tor schießen“, auf dass sich denn die Position von Hertha BSC im Kampf um den Verbleib in der Fußball-Bundesliga entscheidend verbessert an diesem drittletzten Spieltag. Nun ist Schalke 04 alles andere als ein angenehmer Gegner für dieses Begehren der von Funkel trainierten Berliner. Die Gelsenkirchener waren in der vergangenen Fast-Meistersaison die einzige Mannschaft, gegen die Hertha kein einziges Tor zustande brachte.

In schlechter Erinnerung ist noch jenes 0:0 vor einem Jahr vor 75 000 Zuschauern im Olympiastadion. Ein Sieg hätte Hertha in die Champions League katapultiert. Doch Schalke fiel nicht herein auf die Berliner Masche, den Gegner kommen zu lassen, um ihn dann kalt lächelnd auszukontern. Schalke überließ Hertha die Gestaltung des Spiels und was dabei herauskam, sprach gegen sich selbst.

Am Schalker Stil hat sich seitdem wenig geändert. Auch unter Felix Magath spielt die Mannschaft im Gelsenkirchener Barock: nicht wirklich schön anzuschauen, aber ehrlich und unverwechselbar. Nur die Ambitionen haben sich geändert. Ein Sieg in Berlin würde Schalke die Chance auf die Meisterschaft erhalten, aber es steht nicht zu erwarten, dass Trainer Magath dafür sein einfaches, aber bewährtes Rezept ändern wird: lange Bälle in die Spitze, wo Jefferson Farfan mit seiner Dribbelkunst und Kevin Kuranyi mit seinem Torinstinkt die Entscheidung erzwingen sollen – am besten über Standardsituationen, vor denen Friedhelm Funkel seine Mannschaft eingehend gewarnt hat.

Am vergangenen Sonntag führte so ein Standard in Frankfurt zum 2:2 gegen Hertha, und Schuld war einer, der am Samstag den Torfluch im Olympiastadion brechen soll: Stürmer Adrian Ramos war im eigenen Strafraum nicht zum Kopfball hochgestiegen. Gegen Schalke wird er Gelegenheit haben, sich zu rehabilitieren. Sven Goldmann

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