Herthas Youngster: Marco Djuricin: Instinkt für die große Bühne
Der 17-jährige Marco Djuricin hat Zukunft bei Hertha BSC: Das zeigen seine beiden Tore zum Zweitliga-Auftakt gegen Rot-Weiß Oberhausen - und noch einiges mehr.
Berlin - Endlich durfte er ins große Stadion. Schon Mitte Mai hätte Marco Djuricin erstmals im Olympiastadion auflaufen sollen, mit Herthas A-Jugend im Pokalfinale gegen Hoffenheim. Doch wegen starker Regenfälle mussten die Jungprofis in das benachbarte Amateurstadion ausweichen, und so bekam kaum jemand mit, wie er per Elfmeter den zwischenzeitlichen Ausgleich bei der 1:2-Niederlage erzielte.
Am Freitag, beim Zweitliga-Auftakt der Hertha-Profis, strahlte die Spätsommersonne in Westend, der 17-Jährige durfte nach 17 Minuten in die Partie und erzielte gleich zwei Tore. Diesmal nahmen 48 000 Zuschauer davon Notiz. Djuricins Profivertrag, über vier Jahre angelegt, wird in diesen Tagen dann eher wieder im kleinen Kreis unterzeichnet werden. Zumindest Vater Goran wird dabei sein, denn er muss den Kontrakt unterschreiben für seinen Sohn, der erst im Dezember volljährig wird. Der 36-jährige Wiener mit serbisch-kroatischen Eltern stürmte Anfang der Neunzigerjahre mäßig erfolgreich für Austria Wien und hofft nun, dass Sohn Marco eine größere Karriere beschieden sein wird.
Die Aussichten dafür sind gut. „Man sieht: Der Junge ist soweit“, sagt Trainer Markus Babbel. Schon Anfang August beeindruckte Djuricin ihn im Trainingslager in der österreichischen Heimat, wo er – fast eine Gewohnheit bei ihm – im ersten Spiel gleich zwei Tore erzielte. Doch Trainer Babbel beorderte den 17-Jährigen, der vor zwei Jahren über Austria und Rapid Wien in Herthas Jugendinternat gelandet war, nach wenigen Tagen zur zweiten Mannschaft ab, wo er „mal gegen Männer“ spielen sollte. Der Trainer versucht Djuricin „zu fördern und behutsam aufzubauen“, derzeit hat der Jungstar Interviewverbot, im Spiel holt Babbel ihn schon mal zur Seite und erklärt die Laufwege im Profibereich. Manches muss man dem Stürmer nicht mehr beibringen: Wie er gegen Oberhausen beim 2:1 erst auf ein Zuspiel, dann auf den Abstauber lauerte, wie er beim 3:2 Ronny zeigte, wohin er den Ball spielen sollte, und dann die Nerven besaß, den Torwart zu tunneln – das sind Dinge, die man nicht lernen kann, sondern Instinkt, den man bald öfter im großen Stadion sehen kann. Dominik Bardow
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