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Sport: Herzog für Hickersberger?

Wien - So lässig kann nur ein Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft einen Rücktritt erläutern: Entspannt hockte Josef Hickersberger gestern auf einem Barhocker im Außenbereich des Wiener Kursalons am Stadtpark und rief auf der putzigen Pressekonferenz der Nation am Tag nach seinem auch offiziell vollzogenen Verzicht als Nationaltrainer zu, wer bitteschön sein Nachfolger werden solle: „Andreas Herzog ist für mich das, was Jürgen Klinsmann für den deutschen Fußball ist.“ Die Botschaft des 60-Jährigen an den Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) war eindeutig.

Wien - So lässig kann nur ein Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft einen Rücktritt erläutern: Entspannt hockte Josef Hickersberger gestern auf einem Barhocker im Außenbereich des Wiener Kursalons am Stadtpark und rief auf der putzigen Pressekonferenz der Nation am Tag nach seinem auch offiziell vollzogenen Verzicht als Nationaltrainer zu, wer bitteschön sein Nachfolger werden solle: „Andreas Herzog ist für mich das, was Jürgen Klinsmann für den deutschen Fußball ist.“

Die Botschaft des 60-Jährigen an den Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) war eindeutig. Der ehemalige Bundesligaprofi, ohnehin bereits ÖFB-Teammanager und rechte Hand Hickersbergers, soll die Arbeit fortführen. Hickersberger, der in der Nacht nach dem Deutschland-Spiel an der Bar im Quartier in Stegersbach von den Spielern zum Weitermachen überredet worden war, will von einem Wortbruch nichts wissen. „Auch für mich war die EM nicht gut genug.“ Der Verstand hat übers Herz gesiegt.

Die ÖFB-Oberen, allen voran Präsident Friedrich Stickler, stehen nun vor dem schwierigen Entschluss, wer dem eloquenten Redner aus Amstetten folgt. Stickler hält eine Menge von dem 39-jährigen Ex-Bremer Herzog, wollte diesen indes erst in zwei Jahren nach der WM in Südafrika in die alleinige Verantwortung hieven. Bevor sich jedoch ein gewaltiges Gewitter über der Donaumetropole entlud, beschied der eitle ÖFB-Boss, er schließe nichts aus. Also einerseits auch Herzog nicht. Andererseits suche er auch nach einem Mann mit Erfahrung als Trainer in einem Verein oder Nationalteam. Beides hat der 264-malige Bundesligaspieler noch nicht vorzuweisen. Dafür verfügt Herzog über vorzügliche Kontakte und bildet sich fortwährend weiter. Am gestrigen Nachmittag traf er etwa U-21-Nationaltrainer Dieter Eilts. Herzog selbst saß zuvor mit Willi Ruttensteiner, dem technischen Direktor des Verbandes, zum Sondierungsgespräch im Kursalon. Sein Interesse an der sofortigen Beförderung ist verbürgt. Andere stehen ja auch schon bereit: Kurt Jara oder auch der bei 1860 München erfolglose Walter Schachner. Andere ÖFB-Entscheidungsträger wollen sich gerne mal im Ausland umsehen. Eine Entscheidung soll bis Ende Juli fallen. Frank Hellmann

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