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Sport: HEUTE BEGINNT IN SPANIEN DIE 30.BASKETBALL-EUROPAMEISTERSCHAFT: Zwischenrunde als bescheidenes Ziel

Deutschem Team fehlt vor allem Erfahrung / Auftaktspiel gegen Kroatien als WegweiserVON SEBASTIAN ARLT BARCELONA.An Optimismus mangelt es den deutschen Basketballern vor der 30.

Deutschem Team fehlt vor allem Erfahrung / Auftaktspiel gegen Kroatien als WegweiserVON SEBASTIAN ARLT BARCELONA.An Optimismus mangelt es den deutschen Basketballern vor der 30.Europameisterschaft, die heute in Spanien beginnt, jedenfalls nicht."Wir wollen versuchen, Europa zu erschrecken", sagt beispielsweise Ademola Okulaja, der fŸr die UniversitŠt in Chapel Hill (North Carolina) spielt.Oder ob sich eher die junge deutsche Mannschaft erschrecken wird? Fest steht: Der gro§e Favorit hei§t Jugoslawien mit dem am Knie verletzten Sascha Obradovic, der ja nun nicht mehr das Trikot Alba Berlins tragen wird.Erst am Montag entschied sein Trainer Zeljko Obradovic, ihn zu nominieren.Doch au§er dieser Favoritenstellung ist sicher, da§ nichts sicher ist: Es war lange nicht mehr so schwer, vor einer EM Tips Ÿber den Verlauf und speziell Ÿber das Abschneiden des deutschen Teams abzugeben. Das liegt nicht nur daran, da§ in der Vorbereitungsphase bei den Deutschen Licht und Schatten wechselten (Henning Harnisch: "Wir wissen nicht so richtig, wo wir stehen, geblufft haben wir aber sicherlich nicht."), sondern auch, da§ fast alle 16 Teilnehmer just fŸr die TitelkŠmpfe eine VerjŸngung ihrer Nationalmannschaft eingelŠutet haben.So liest sich die Liste derer, die bis zum 6.Juli nicht dabei sind, wie ein "Who is Who" des europŠischen Basketballs: Kukuc, Radja, Divac, Fassoulas, Giannakis (inzwischen Trainer der Griechen), Sabonis, Bazarewitsch, Jamchi. Da reihen sich Deutsche wie der Neu-Berliner Christian Welp, Michael Koch (Panathinaikos Athen) und Stephan Baeck (PAOK Saloniki) ein in die Reihe derer, die fehlen.Dabei ist das Ziel fŸr die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) nicht gerade hoch angesetzt."Ich hoffe, da§ wir Ÿber die Vorrunde hinauskommen", erklŠrte gestern MannschaftskapitŠn Henrik Ršdl.Die Deutschen spielen in Badalona vor den Toren Barcelonas in der Vorrunden-Gruppe D gegen Kroatien (heute 22.30 Uhr/live in Eurosport), gegen die Ukraine und gegen Gastgeber Spanien.Die drei Besten dieser Gruppe kŠmpfen in der Zwischenrunde mit den drei Besten der Gruppe C (mit Jugoslawien, Italien, Lettland und Polen) um den Einzug ins Viertelfinale.Die ersten fŸnf - falls sich Griechenland darunter plaziert, sogar die ersten sechs - Mannschaften qualifizieren sich fŸr die WM 1998 in Griechenland. Doch daran wagt im deutschen Team eigentlich niemand zu denken.Zu unsicher ist man sich Ÿber das eigene Leistungsvermšgen im Vergleich zu den anderen 15 Teilnehmern.Von den Experten ist immer wieder zu hšren, jeder kšnne jeden schlagen - von den Jugoslawen einmal abgesehen.Dahinter werden die Russen (mit Alba Berlins Zugang Wassili Karassew auf der Spielmacherposition), Italiener, Griechen und die mit dem Heimvorteil ausgestatteten Spanier als MedaillenanwŠrter gehandelt.Die Gastgeber stehen dabei unter besonderem Druck, denn nach einer schwachen Vorbereitung wetzen die in Spanien tŠglich erscheinenden und um Auflage buhlenden Sportzeitungen bereits die Messer. "Unser grš§tes Manko ist die fehlende Erfahrung", sagt Bundestrainer Vladislav Lucic Ÿber seine Mannschaft, die einen Altersdurchschnitt von 23,7 Jahren aufweist.Ein Team, dem eine gute Zukunft prophezeit wird, das aber auch das Problem hat, "da§ wir erst so kurz zusammen sind" (Ršdl).JŸnger als die Deutschen sind nur die Kroaten, heute der erste Gegner von Ršdl und Co.Dieses Spiel wird als Wegweiser fŸr die darauffolgenden Tage angesehen."Wenn wir da gewinnen, haben wir die Chance, einen Lauf zu bekommen", erklŠrt Denis Wucherer.Und wenn nicht? Wucherer: "Dann wird der Druck immer grš§er." Ršdl ist sich sicher, "da§ die Mannschaft viel Talent hat", aber er wei§ auch, "da§ man damit keine Spiele gewinnt".Am obersten Limit, so wie beim klaren Sieg Ÿber Frankreich im letzten Vorbereitungsspiel, mŸsse man agieren, "sonst wird es sehr schwer". Bundestrainer Vladislav Lucic ("Wir wollen ein gutes Bild von der Zukunft des deutschen Basketballs abgeben."), der nach der EM aufhšrt und vom Finnen Henrik Dettmann abgelšst wird, sieht es jedenfalls als "Kompliment" an, da§ sein Team als Geheimfavorit gehandelt wird.Das dŸrfte fŸr die junge Mannschaft wohl etwas zuviel der Ehre sein.Nun ja, vielleicht hei§t das Motto der 30.Basketball-Europameisterschaft wirklich: Nichts ist unmšglich.

SEBASTIAN ARLT

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