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HEUTE im WM-Quartier von Tagesspiegel und 11 Freunde: Bier, Duschen und Bierduschen

Das Bier war halbvoll. Oder halbleer, wie der Pessimist gesagt hätte, doch in dem Moment gab es keinen Pessimisten mehr unter uns.

Das Bier war halbvoll. Oder halbleer, wie der Pessimist gesagt hätte, doch in dem Moment gab es keinen Pessimisten mehr unter uns. Es war der Moment, als Mesut Özil das 1:0 gegen Ghana machte. Hunderte Menschen wurden in unserer unmittelbaren Umgebung mit diesem einen Schuss von Hoffenden zu Glaubenden. Erlözil, du Fußballgott! Jetzt war alles möglich!

Das Bier allerdings war weg. Man konnte beobachten, wie der Plastikbecher in hohem Bogen über die Menge flog, sich um die eigene Achse drehte und seinen Inhalt über die Jubelnden verteilte. Die klassische Bierdusche. Gehört zum Fußballgucken im Freien wie Leinwand und Sonnenstich.

Ein Kumpel erzählte mir neulich, wie er vor zwei Jahren das Spiel Deutschland gegen Portugal auf der Wiener Fanmeile geschaut hat. Bier fünf Euro. Drei volle Runden gingen beim Torjubel drauf. 15 Bier insgesamt – oder 75 Euro. „Das war’s wert“, schnaufte er zufrieden. Die Preise in unserem WM-Quartier sind moderater. Und Abkühlung kann der geneigte Besucher heute auf dem Gelände an der Revaler Straße auch auf andere Art erhalten: Die Jungs und Mädels von 11 Freunde und Tagesspiegel haben eine Gartendusche organisiert. Denn es wird auf alle Fälle hitzig werden, am Viertelfinalsamstag stehen sich zwei gegenüber, von denen man südamerikanisches Temperament und mitteleuropäische Ordnungsliebe erwartet: Philipp Köster und Jens Kirschneck. Sie bestreiten den Experten-Talk auf der Bühne. Dazu natürlich die Partien Paraguay gegen Spanien sowie das Spiel aller Spiele, Deutschland gegen Argentinien.

Da werden Gefühle freigesetzt, wie schon beim Sieg gegen Argentinien vor vier Jahren im 11 Freunde-Quartier. Ein Bekannter kam dort an diesem Tag mit seiner Freundin zusammen, die Beziehung hält bis heute. Männer tun sich bekanntlich schwer, Jahrestage im Kopf zu behalten. Er jedoch beantwortet die Frage, wie lange er schon mit seiner Freundin zusammen sei, sofort mit: „Seit dem 30. Juni 2006!“ Wenn dann vor allem weibliche Anwesende begeistert sind, schiebt er hinterher: „Der Tag des Argentinien-Spiels – wie könnte man das vergessen!?“ Auf dass sich heute im Astra auch wieder Pärchen finden und Philipp Köster zum Kai Pflaume von Friedrichshain wird. Nur der Fußball zählt. All you need is Löw.joe/rul

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