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Die Hürde Malaysia locker übersprungen. Lewis Hamilton feiert seinen Triumph im zweiten Rennen der Saison. Foto: dpa

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Historischer Sieg in der Formel 1: Geschichte in Silber

Zum ersten Mal in der Teamgeschichte gelingt Mercedes ein Doppelsieg in der Formel 1, beim zweite Rennen der Saison in Malaysia kommt Lewis Hamilton kommt vor Nico Rosberg ins Ziel.

Mit einem Sprung feierte Lewis Hamilton seinen großen Triumph. Mit geballter Faust hüpfte der Brite durch die Luft, gleich neben dem Boliden, der als Zweiter ins Ziel gekommen war und den doppelten Triumph von Mercedes perfekt gemacht hatte. Und dessen Insasse Nico Rosberg später sagte: „Gigantisch, was wir heute für ein Auto hatten, um alle wegzuputzen.“ Für Mercedes war es ein historischer Tag: In Malaysia gelang den Silberpfeilen der erste Doppelsieg in der modernen Formel-1-Geschichte. Hamilton, den vor zwei Wochen in Australien noch ein Defekt um alle Chancen gebracht hatte, setzte sich vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg durch. Weltmeister Sebastian Vettel wurde Dritter.

Lewis Hamilton siegte bei seinem achten Start in Malaysia zum ersten Mal. „Ich konnte das Rennen ganz gut kontrollieren, aber einfach ist es natürlich nie, gerade nicht hier, unter diesen Bedingungen, bei der Hitze“, sagte der Brite. Australien-Sieger Nico Rosberg hatte keine Chance gegen seinen Teamkollegen, aber keine wirkliche Erklärung dafür: „Er war heute einfach ein bisschen zu schnell.“ Auch im Stall von Mercedes war die große Differenz zwischen beiden Fahrern ein Rätsel – behauptete Mercedes-Chef Toto Wolff. „Wir müssen analysieren, warum wir mit unseren Autos so einen Geschwindigkeitsunterschied hatten. Nico hat sich von Anfang an ein bisschen schwerer getan, hatte gleich in den ersten Ecken Übersteuern, wo Sebastian ziemlich nahe gekommen ist.“

Die Begegnung zwischen Rosberg und dem am Ende drittplatzierten Weltmeister am Start, bei der es ziemlich eng wurde, war schon fast der Höhepunkt eines ansonsten recht ereignisarmen Rennens. Rosberg beschwerte sich dann auch ein bisschen, Vettel hätte ihn beinahe gegen die Mauer gedrückt, „aber dann hast du ja doch rechtzeitig damit aufgehört – danke schön“.

Vettel, der dabei sogar kurzfristig seinen dritten Platz an seinen Red-Bull-Teamkollegen Daniel Ricciardo verlor, aber schnell wieder vorbeikam, sah es weniger dramatisch. „Ich habe zuerst gar nicht registriert, dass Nico da ist, weil ich mich ganz auf Lewis konzentriert habe. Aber als ich ihn gesehen habe, bin ich sofort rübergefahren.“ Dass die beiden nicht gerade die besten Freunde sind, ist in der Formel-1-Szene kein Geheimnis, da wird dann auch schon mal ganz gern ein bisschen gestichelt und gelästert, wenn sich zum Beispiel Vettel über ausführliche Sponsorenlobeshymnen von Rosberg sichtlich amüsiert oder auch empfindlich reagiert. Nach dem zweiten Boxenstopp kam Vettel kurzfristig einmal ganz nah an den Mercedes heran – machte das Hoffnung, wenigstens einen der Silberpfeile zu knacken? „Dranfahren ist das eine, vorbeifahren ist das andere, wir wissen ja auch, dass wir auf den Geraden noch langsamer sind“, sagte Vettel. „Aber generell war es für uns sehr gut, was wir heute zeigen konnten. Es hat sich angedeutet, dass wir wieder ein Stück weitergekommen sind.“

Das war auch Toto Wolff nicht verborgen geblieben. Er habe gesehen, dass Vettel seinen Fahrern schon wieder im Genick gesessen habe. Angesichts der Tatsache, dass Red Bull kaum Zeit zum Testen gehabt habe, sei diese Entwicklung ernst zu nehmen nach nur zwei Saisonrennen.

Auch ein Erfolgserlebnis hatte Nico Hülkenberg, der sich mit seiner Zweistoppstrategie erst in der Schlussphase dem mit frischen Reifen angreifenden Fernando Alonso im Ferrari geschlagen geben musste, aber mit Platz fünf zufrieden war. Adrian Sutil sah dagegen keine Zielflagge. Sein Sauber rollte ohne Strom aus: Ein Problem, das er am Sonntag zweimal hatte. Am Vormittag war sein Leihwagen am Hotel wegen einer leeren Batterie nicht angesprungen. Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwyat hat ihn freundlicherweise mit zur Strecke genommen.

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