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Sport: „Hobbys werden nicht gefördert“ Berlins Senator Böger über

das Sparen am Sport

KLAUS BÖGER (58)

ist seit 1999 Senator

für Bildung, Jugend

und Sport in Berlin.

Er ist SPD-Mitglied.

Foto: Heinrich

Herr Böger, was ist Sport?

Dazu werde ich mich nicht äußern.

Aber Sie sind Berlins Sportsenator.

Trotzdem maße ich mir nicht an zu sagen, was Sport ist und was Freizeitvergnügen. Auch ein Beamter des Rechnungshofes kann das nicht. Wenn ich vor zehn Jahren gesagt hätte, Inlineskaten ist Sport, hätten alle gefragt: Was ist das? Sport ändert sich ständig.

Im Senat wurde am Dienstag beraten, welcher Sport gefördert wird und welcher nicht.

Wir halten uns an das Sportfördergesetz. Vereine, die vom Landessportbund und unseren Prüfern anerkannt sind, haben weiterhin ein Recht auf Hilfe. Sie dürfen auch Sportanlagen kostenlos nutzen. Dabei bleibt es.

Gilt das auch für FKK-Vereine?

Wer sagt, FKK-Vereine dürfen keinen Sport treiben, hat nichts begriffen. Da liegen Leute nackt am Strand und spielen dann im Trikot Volleyball. Wenn die an Meisterschaften teilnehmen, kriegen die natürlich Förderung.

Was ist mit Schach?

Schach ist Sport, das weiß jeder. Förderwürdiger Sport definiert sich eben nicht nur über Bewegung. Sonst könnte ich ja sagen: Ich fahre in meinem Wohnzimmer auf dem Trimmrad, ich will öffentliches Geld. So einfach ist das nicht. Hobbys, auch gesunde, sind nicht zu fördern. Schachvereine, die für Berlin an Turnieren teilnehmen, dagegen schon.

Aber Berlin muss sparen…

Im Sport wurde bereits viel gespart. Deshalb hat der Senat meine Linie bestätigt. Bei der Sportförderung bleibt es wie gehabt.

Was ist anstrengender – Politik oder Sport?

Politik ist reden, kämpfen. Im Senat habe ich einen Sieg errungen. Aber bis zum Gewinn der Weltmeisterschaft ist es ein weiter Weg.

Das Gespräch führte Robert Ide.

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