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Sport: Hockey: Antistressprogramm

Niemand verkörpert die Leichtigkeit des Hockeyspielens so unnachahmlich wie Natascha Keller. Die Welt-Hockeyspielerin von 1999 war auch beim gestrigen Halbfinale um die deutsche Feldhockeymeisterschaft die herausragende Akteurin.

Niemand verkörpert die Leichtigkeit des Hockeyspielens so unnachahmlich wie Natascha Keller. Die Welt-Hockeyspielerin von 1999 war auch beim gestrigen Halbfinale um die deutsche Feldhockeymeisterschaft die herausragende Akteurin. Mit drei Treffern schoss sie ihren Berliner HC zum klaren 4:1 (1:0)-Erfolg über Rot-Weiß Köln. "Wir sind eben eine Endrundenmannschaft", begründete Natascha Keller die deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem Viertelfinalspiel. "Der Trainer hatte uns auch immer wieder daran erinnert, dass wir nach schlechten Viertelfinals meist gute Endrunden gespielt haben." Demnach dürfte auch für das heutige Finale gegen den Rüsselsheimer RK, der Frankfurt 1880 ebenfalls mit 4:1 (1:0) bezwang, noch einiges zu erwarten sein.

Die insgesamt enttäuschenden Kölnerinnen haben es allein ihrer Torfrau Birgit Beyer zu verdanken, dass sie zur Pause nur 0:1 zurücklagen. Gegen einen von Eileen Hoffmann mustergültig aufgelegten Schuss Kellers war aber auch sie machtlos. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich verwandelte Katrin Kauschke einen Siebenmeter zur erneuten Berliner Führung. Natascha Keller war zuvor nur durch ein Foul zu stoppen gewesen. Die große Zeit der 24-Jährigen kam dann in der Schlussphase. Gegen die entblößte Kölner Deckung boten sich Räume, die Keller mit Sololäufen konsequent nutzte. Bei ihren beiden weiteren Toren spielte sie förmlich mit der deutschen Nationaltorhüterin im Kölner Gehäuse. "Früher war das nicht so leicht, dass ich mir den Ball einfach schnappen und alle ausspielen konnte", staunte Natascha Keller über ihre Galavorstellung. "Aber bei mir hängt viel vom Kopf ab. Bei einer Endrunde herrscht eine besondere Stimmung, die ich offenbar brauche."

Den Kopf seiner Spielerinnen hatte auch Trainer Friedel Stupp während der Woche frei zu bekommen versucht, nachdem er den selbst auferlegten Druck als die Ursache für den Durchhänger der vergangenen Wochen ausgemacht hatte. "Wir haben die letzten Spiele besprochen und eine Art Antistressprogramm gemacht", sagte der Trainer. Mit dem Ergebnis war er hoch zufrieden. "Wir haben gegen Köln verdammt viel richtig gemacht." Für den Titelverteidiger aus Berlin ist es die achte Finalteilnahme in Serie.

Martin Scholz

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