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Hockey: Traumjahr mit WM-Triumph

Nach dem erneuten WM-Titel für das Herren-Team, dem ersten Champions-Trophy-Sieg der Damen und den beiden abonnierten EM-Hallentiteln ist eins der erfolgreichsten Jahre des deutschen Hockeys zu Ende gegangen.

Hamburg - "Das war ein Traumjahr für das deutsche Hockey", betonte DHB-Chef Stephan Abel zu Recht mit Stolz und Zufriedenheit. Denn dass der Hockey-Sport ein "Premium-Produkt" darstellt, wie der Deutsche Hockey Bund (DHB) in einem Slogan wirbt, unterstreicht auch das Top-Ergebnis bei der Wahl der "Sportler des Jahres": Hinter den Fußballern wurden die Hockey-Asse Zweite. Nahezu komplett erschienen, stellten sie bei der Ehrung die Kicker der Nation in den Schatten. "Es ist schade, dass wir nicht das Bild präsentiert haben, das die Hockey-Spieler gezeigt haben", meinte Team-Manager Oliver Bierhoff als einer von nur vier DFB-Vertretern.

Im gerade abgelaufenen Jahr übertraf die perfekt organisierte Weltmeisterschaft in Mönchengladbach mit mehr als 100.000 Zuschauern wirtschaftlich und sportlich alle Erwartungen. Das verjüngte Herren-Team wuchs über sich hinaus und verteidigte mit 4:3 im Finale gegen Australien den 2002 erstmals gewonnenen Titel. Allein die verkorkste WM der Damen in Madrid, die als Achte das schlechteste WM-Ergebnis von 1990 wiederholten, trübte den überaus positiven Gesamt-Eindruck. "So ein Ausrutscher kann immer mal vorkommen", beschwichtigte Abel.

Wichtige Personalentscheidungen

Sein Verband musste nach den WM-Höhepunkten im Herbst wichtige Personal-Entscheidungen für die Zukunft treffen. Denn der seit 2001 als Herren-Cheftrainer tätige Bernhard Peters, der als erster Hockey-Coach mit seiner Mannschaft den WM-Titel verteidigen konnte, verließ nach 23 Jahren den DHB und ist nun bei der TSG Hoffenheim in der Fußball-Regionalliga Süd als Sportdirektor tätig. Seine erfolgreiche Arbeit soll der bisherige Damen-Trainer Markus Weise fortsetzen. Der bis dato als Juniorinnen-Coach tätige Michael Behrmann, im Sommer mit dem Team U21-Europameister geworden, wurde befördert und bereitet seine Damen gerade in Südafrika auf die Titelverteidigung bei der Mitte Januar beginnenden Trophy in Quilmes (Argentinien) vor. "Wir sind für die Zukunft gut aufgestellt", sagt Abel zur Trainer-Lösung.

Allerdings stehen in diesem Jahr auch echte Herausforderungen an. Beide Auswahl-Teams wollen sich bei der Doppel-Europameisterschaft im August in Manchester direkt für die Olympischen Spiele 2008 in Peking qualifizieren. Dazu ist ein Platz unter den ersten Drei nötig. Gelingt dies nicht, ist Anfang 2008 ein Erfolg bei einem von drei parallel stattfindenden Ausscheidungs-Turnieren erforderlich. Doch diesen Umweg wollen beide Trainer tunlichst nicht einschlagen.

"Die EM in Manchester ist eine Durchgangsstation auf dem Weg nach Peking. Wir brauchen eine Position, die uns befähigt, die direkte Qualifikation zu schaffen. Das wird schwer, ich glaube aber, dass Platz eins bis drei für unser Team auf jeden Fall realistisch ist", sagte Weise, der mit den Damen 2004 in Athen sensationell den Olympiasieg schaffte und diesen Coup in eineinhalb Jahren auch mit den Herren anstrebt. Auch Behrmann möchte das Peking-Ticket schon in Manchester lösen. "Bei der EM ist eine Medaille und damit verbunden die direkte Olympia-Qualifikation das klare Ziel." (Von Thomas Prüfer, dpa)

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