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Sport: Hoeneß: DFL hat keine Konzepte

Bayern-Manager kritisiert Positionskämpfe der Ligavertreter

München (dpa). Trotz der offiziellen Versöhnung zwischen dem FC Bayern München und der Deutschen FußballLiga (DFL) hat Uli Hoeneß den Ligaverband erneut öffentlich kritisiert. Der Manager des Deutschen Meisters sieht offenbar Defizite bei der Vermarktung des einheimischen Fußballs im Ausland. Er habe nicht das Gefühl, „dass bei der DFL große Konzepte entwickelt wurden, um die Fernsehpräsenz des deutschen Fußballs etwa in Fernost zu erhöhen“, sagte Hoeneß in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Der Bayern-Manager äußerte zudem die Ansicht, dass in den letzten Jahren bei der DFL viel Zeit mit persönlichen Positionskämpfen verbracht worden sei.

Im Gegensatz zu Italien, Spanien und England sei der deutsche Fußball in China und Japan nicht vertreten. „Ich wäre an Stelle von Herrn Pfad drei Monate im Jahr dort unten, um zu verhandeln, damit unser Fußball dorthin kommt“, sagte Hoeneß in Richtung von DFL-Geschäftsführer Michael Pfad. „Es geht nicht nur um Fernsehgeld, es geht um Merchandising, um Image, um Kontakte zu Spielern – es geht um eine ganze Fußballkultur. Ich sehe dort riesiges Potenzial“, sagte Hoeneß weiter. Stattdessen müsse man sich gegenüber der DFL vier Wochen lang wegen der Telekom-Werbung auf den Stutzen der Spieler rechtfertigen. „Das sind die Probleme, die man bei der DFL hat.“

Der Münchner Manager fordert grundsätzlich vom Ligaverband: „Die DFL muss Tag und Nacht darüber nachdenken, wie der Fußball mehr Geld einnehmen kann.“ Erst am vergangenen Freitag hatten DFL und Bayern München das Ende ihrer Differenzen bekannt gegeben. Nach einer Aussprache sei die Basis für eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit wieder hergestellt. Beide Parteien hätten sich auch verständigt, keine weiteren Erklärungen abzugeben, hatte es weiter in einer Mitteilung geheißen.

In der Diskussion um die Fernseh-Rechte im Inland sieht Hoeneß einen Trend zu den öffentlich-rechtlichen Sendern. „Ich glaube, dass die Rechte an die Öffentlich-Rechtlichen gehen werden, vor allem an die ARD.“

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