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Sport: Hoeneß gegen Daum: Rudi bleibt sich treu

Rudi Völler, der Teamchef der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, wiederholte mehrmals sein Loyalitätsbekenntnis: "Ich gehe immer noch davon aus, dass Christoph Daum die Nationalmannschaft übernimmt. Ich bin der Meinung, er ist die Idealbesetzung für diese Position.

Rudi Völler, der Teamchef der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, wiederholte mehrmals sein Loyalitätsbekenntnis: "Ich gehe immer noch davon aus, dass Christoph Daum die Nationalmannschaft übernimmt. Ich bin der Meinung, er ist die Idealbesetzung für diese Position. Ich bin die Übergangslösung. Von dieser Variante werde ich auch nicht abgehen." Bierhoff oder Jancker? Wer gegen England Mittelstürmer spielt am Sonnabend in Wembley, ist nur von sekundärem Interesse. Hoeneß gegen Daum interessiert und die Reaktionen auf das Kesseltreiben. Die wilden Drogen-Gerüchte um Christoph Daum, in die Welt gesetzt von Uli Hoeneß.

Damit das heikle nicht zum zentralen Thema wurde, bat Wolfgang Niersbach, Sprecher des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), um Nach- und Rücksicht. "Uns ist natürlich bewusst, dass es für Sie im Moment nur ein zentrales Thema gibt." Aber die Nationalmannschaft habe ein anderes zentrales Thema, das Länderspiel. Niersbach appellierte daher an die Medien, das "wenig erfreuliche Thema, das insgesamt nicht gut ist für den Fußball", von der Mannschaft fernzuhalten.

Wie eine Lichtgestalt in all dieser Düsternis tritt Rudi Völler auf. Mit souveräner Zurückhaltung und unmissverständlicher Konsequenz in diesem Kesseltreiben um seinen Nachfolger bleibt Völler sich und Daum treu. Der Teamchef konzentriert sich auf die Aufgabe, die er bis zum 1. Juni 2001 übernommen hat. "Was in den letzten Tagen passiert ist, hat mit Fußball nichts zu tun. Meine persönliche Situation habe ich in den letzten Wochen immer wieder kundgetan, dass ich froh bin, wenn Christoph Daum die Sache nächstes Jahr übernimmt." Bis dahin die Punkte einzufahren, betrachtet der Teamchef als seine Aufgabe. "Aber ob Sieg oder Niederlage in Wembley, entschieden ist damit noch nichts."

Völler wollte nie Trainer werden. So habe er vor vier Jahren ein Angebot Bayer Leverkusens abgelehnt. Auch der Job des Teamchefs hat ihn nicht auf den Geschmack gebracht. Nach dem Spiel am Sonnabend will er in Leverkusen wieder helfen, bis Weihnachten einen neuen Trainer zu finden. Den Nachfolger für Daum. Und sollte Daum nicht Bundestrainer werden, wird Rudi Völler nicht Teamchef bleiben. Auch wenn er England schlägt.

Hartmut Scherzer

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