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Wirkungstreffer. Stefan Reisinger (Mitte) überwindet Dortmunds Torwart Roman Weidenfeller und sichert den Düsseldorfern einen Punkt. Foto: dapd

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Sport: Hoffen auf das Markenzeichen

Dortmund hadert mit dem 1:1 gegen Düsseldorf und denkt an Bayern München.

Dortmund - Am Ende musste Jürgen Klopp zugeben: „Wir haben keine klare Idee gehabt.“ Vor dem Spiel hatte sich das noch anders angehört. Der amtierende Meister hatte ein konzentriertes Spiel angekündigt. „Im Fokus steht nur Düsseldorf“, hatte Klopp versichert. Am Ende kamen die Dortmunder vor 80 100 Besuchern über ein 1:1 (1:0) nicht hinaus.

Verteidiger Neven Subotic wollte nicht abstreiten, dass sich die Borussia bei der Aufstellung „verzockt“ hatte: „Wir haben heute Lehrgeld gezahlt.“ Düsseldorfs Trainer Norbert Meier hatte die Begegnung für sein Team zum „leichtesten Spiel“ deklariert. Wohlwissend, dass der Meister extrem heimstark ist und die Fortuna dazu noch ohne fünf Akteure aus ihrer Defensivabteilung auskommen musste, wodurch die Erfolgsaussichten weiter schrumpften. Trotzdem bewahrheitete sich die Einschätzung von Peter Frymuth: „Das war zwar unser letztes Aufgebot - aber das bezieht sich nicht auf die Qualität“, hatte der Fortuna-Vorstandschef vor dem Spiel des derzeitigen Tabellen-Dreizehnten gesagt.

Zu Beginn war die größte Auffälligkeit das merkwürdige Gemurmel in der riesigen Betonschüssel, aus Protest gegen das DFL-Sicherheitskonzept wurde auch in Dortmund geschwiegen. Als das Stadion nach zwölf Minuten und zwölf Sekunden zum Leben erwachte, tat sich der BVB weiter schwer, gegen einen tief stehenden Gegner ins Spiel zu kommen. Die Borussia hielt sich zwar ständig in der gegnerischen Hälfte auf, entwickelte jedoch kaum Torgefahr. Kurz vor dem Halbzeitpfiff reichte ein genialer Moment für das 1:0. Piszczek flankte, Blaszczykowski spielte Doppelpass mit Großkreutz und knallte den Ball aus zwölf Metern volley ins Netz.

Das Bild änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht grundlegend: Der BVB hatte jede Menge Ballbesitz, die Fortuna wartete weiter auf ihre erste erwähnenswerte Chance. Die kam nach knapp einer Stunde: Reisinger war frei durch, schoss aber seinen Mitspieler Ken Ilsö an. Der BVB hätte gewarnt sein können, tat aber weiterhin viel zu wenig. Das war fahrlässig, zehn Minuten vor Spielschluss handelte Reisinger bei seiner zweiten Chance entschlossener und traf zum Ausgleich. Erst jetzt stürmte die Borussia mit Leidenschaft, doch es reichte nicht mehr, weil Großkreutz den Ball aus zwei Metern über das Tor beförderte. Auch in Überzahl nach dem Platzverweis gegen Düsseldorfs Ivan Paurevic in der 87. Minute wollte den Dortmundern der Siegtreffer nicht mehr gelingen.

Nach dem Spiel ging Trainer Jürgen Klopp mit seiner Mannschaft hart ins Gericht. „Düsseldorf ist mit unseren Fehlern sensationell umgegangen.“ Innenverteidiger Neven Subotic dagegen schaut schon auf das nächste Spiel am Sonnabend bei Bayern München. „Nach nicht so gelungenen Spielen haben wir stets eine positive Reaktion gezeigt. Das ist unser Markenzeichen,“ sagte Subotic. Felix Meininghaus

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