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Mario Gomez schoss das Siegtor gegen die TSG.

© Reuters

Hoffenheim - Bayern 0:1: Gomez trifft zum Pflichtsieg

Ein schöner Ausflug für Tom Starke: Der Bayern-Ersatztorwart durfte gegen seinen alten Klub ran und erlebte einen ruhigen Nachmittag beim 1:0 der Bayern in Hoffenheim.

Als Mitglied der FC Bayern-Familie konnte man am Sonntagnachmittag durchaus in Gewissenskonflikte kommen. Gleichzeitig zum Auswärtsspiel der Fußballprofis bei der TSG Hoffenheim stand das Duell des FCB in der Basketball-Bundesliga gegen Bamberg an. Nicht wenige entschieden sich für die Aufführung daheim. Der Unterhaltungswert bei Abstiegskandidat Hoffenheim erschien angesichts der Dominanz in der Liga und den anstehenden Aufgaben in der Königsklasse gegen den FC Arsenal um einiges geringer als der prickelnde Basketball-Gipfel gegen den amtierenden Meister. Das Misstrauen war durchaus berechtigt. Beim 1:0 (1:0)-Sieg vor 28.500 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena, einem in vielen Belangen mäßigen Spiel, schafften es die Hoffenheimer nur jeweils einige Minuten, den Favoriten zu fordern. Mehr als ein paar Unsicherheiten gestatteten sich die Münchner nicht und der Eindruck drängte sich auf, es findet ein besseres Trainingsspiel statt. Dass Hoffenheim eine Sensation gelingen würde, schien außerhalb jeglicher Vorstellungskraft, dabei wäre ein Sieg der ersehnte Befreiungsschlag im Abstiegskampf gewesen. Bei noch zehn ausstehenden Spielen und bereits fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz (Augsburg 21 Punkte) schrumpft die Hoffnung für den Vorletzten Hoffenheim (16) immer weiter.

Bevor der Ball zum 1:0 durch Mario Gomez (38.) über die Linie kullerte, leistete sich eine etwas träge beginnende Bayern-Elf ein paar Unsicherheiten in der Abwehr. Die konnte Hoffenheim nicht zu einem Treffer nutzen, der vielleicht Spannung versprüht hätte. Gegen den übermächtigen Gegner bestätigte Hoffenheim die vergangenen Wochen, in denen sich die Mannschaft als überfordert erwiesen hatte. Das Duell beim Tabellenschlusslicht in Fürth am kommenden Samstag gilt als letzte Chance und Charaktertest, den freien Fall wenigstens zu bremsen. Gegen die Bayern verhinderte das eine Mischung aus Ehrfurcht und Qualitätsmängeln. Die Münchner traten ohne Arjen Robben an, neben Neuer saßen Toni Kroos und Mario Mandzukic auf der Bank. Mario Gomez und  Xherdan Shaqiri durften spielen.

Als die Münchner in der Rhein-Neckar-Arena ihre Aufstellung bekannt gaben, glaubten manche allerdings aus anderen Gründen an eine kleine nette Provokation, andere sahen die Einschätzung bestätigt, es handle sich hier um ein besseres Trainingsspiel und deshalb stehe Ersatzkeeper Tom Starke statt der Stammkraft Manuel Neuer im Tor der Bayern. Tom Starke stand bis zum Ende der vergangenen Saison mit eher guten Leistungen im Hoffenheimer Tor bevor man ihm dort nicht nur Tim Wiese vor die Nase setzte, sondern auch vom internationalen Wettbewerb sprach, und den beliebten Starke wegmobbte. Starke wechselte nach München und stand für den neuen Arbeitgeber nun zum zweiten nach dem Pokalauftritt gegen Kaiserslautern im Bayern-Tor. In Hoffenheim war Starke Publikumsliebling Nummer eins. Die Sympathie hielt sich bis heute. Selbst im Bayern-Trikot gibt es für Starke  warmen Beifall und aufmunternde Plakate aus dem Hoffenheimer Fanblock.

Erst zur zweiten Hälfte wurden die Hoffenheimer mutiger. Stephan Schröcks Schuss (68.) konnte Starke zur Ecke abwehren. Die Münchner taten weiterhin nur so viel wie unbedingt nötig war, um den verzweifelten Gegner unter Kontrolle zu halten. Dass sie dabei wenig souverän wirkten, nahmen sie billigend in Kauf. Hoffenheim Trainer Marco Kurz wechselte seine Kreativkraft Roberto Firmino und Stürmer Joselu ein, um mehr Schwung ins eigene Spiel zu bekommen. Mit einem zweiten Tor hätten die Bayern für Ruhe sorgen können. Bastian Schweinsteiger aber setzte einen Freistoß (76.) an die Latte. Das war der Zeitpunkt als die Münchner die nächste Kontrollphase einläuteten und Mandzukic für den angeschlagenen Gomez brachten. Hoffenheim mühte sich vergeblich, der FC Bayern musste sich nicht wirklich anstrengen. 

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