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Hoffenheim - Cottbus: Neuer Ort, altes Ergebnis

Beim ersten Spiel im neuen Stadion siegt Hoffenheim 2:0 gegen Cottbus und bleibt Tabellenführer. Demba Ba und Neuzugang Boubacar Sanogo erzielen die beiden Tore in Sinsheim.

Auch in der neuen Heimat in Sinsheim durften die Fußball-Profis von 1899 Hoffenheim das tun, was sie in der Hinrunde regelmäßig in Mannheim taten: sich nach einem Bundesligaspiel vor die Fankurve setzen und tanzend und singend den nächsten Erfolg zelebrieren. In der Rhein-Neckar-Arena hat der Herbstmeister 1899 Hoffenheim seine Erfolgsgeschichte mit einem mühsamen, aber hochverdienten 2:0 (1:0) gegen Energie Cottbus fortgesetzt. „Wir sind sehr zufrieden. Das war kein Spiel, in dem Zauberfußball zu erwarten war“, sagte Trainer Ralf Rangnick. „Für uns war das ein perfekter Tag und das konnten wir nicht von allen Tagen im Januar behaupten.“ Wohl wahr: Nach dem Kreuzbandriss von Torjäger Vedad Ibisevic hatte manch einer schon gemutmaßt, die Erfolgsserie der Hoffenheimer sei bereits zuende. Sie geht aber erst einmal weiter.

Und zwar mit einem neuen afrikanischen Sturmduo: Demba Ba und Boubacar Sanogo. Eingedenk des Fehlens von Chinedu Obasi und Ibisevic sowie der Sperre für Carlos Eduardo hatte Rangnick ein 4-4-2-System formiert, in dem der Senegalese Ba neben dem Ivorer Sanogo stürmte. Und siehe da: Die beiden Angreifer harmonierten auf Anhieb und schossen den Sieg heraus. Nach Flanke von Kapitän Selim Teber köpfte Ba den Ball zunächst steil in die Luft, weil aber Ivan Radeljic und Mario Cvitanovic amateurhaft verteidigten, drückte der 23-Jährige den Ball im Nachsetzen über die Linie. 1:0. Sanogo hatte seinen großen Auftritt beim 2:0: Ba legte mit der Hacke auf, der in Bremen zuletzt so unzufriedene 26-Jährige schoss den Ball entschlossen ins Tor. Natürlich zum Ärger von Energie-Torwart Gerhard Tremmel, der sich lautstark bei Schiedsrichter Manuel Gräfe über ein angebliches Handspiel und zu starken Körpereinsatz Sanogos beschwerte. Eine vertrackte Situation, die Sanogo mit einem Schmunzeln kommentierte: „Ich hatte nicht das Gefühl, mit der Hand am Ball gewesen zu sein.“

Erst dreimal hatte der vorerst nur ausgeliehene Angreifer in Hoffenheim trainiert, Rangnick hatte ihm als Motivation ein paar Tore aus erfolgreichen Werder-Zeiten gezeigt. Als Sanogo nach 83 Minuten ausgewechselt wurde, gab es stehende Ovationen. Die Hoffenheim-Fans kreierten schließlich sogar eine eigene Hymne für ihre Nummer 18.

Einer erlebte das alles gar nicht mehr mit: Timo Hildebrand, der 29-jährige Ex-Nationaltorhüter. Die wenig geprüfte Verpflichtung musste nach 59 Minuten humpelnd vom Feld und Platz für Daniel Haas machen. Hildebrand hat eine schmerzhafte Schambeinprellung davongetragen, nachdem er mit Timo Rost zusammengeprallt war. Der Cottbuser Kapitän hatte den Ball nach schwerem Fehler von Marvin Compper zuvor an die Lattenunterkante bugsiert.

So reibungslos sportlich der Liga-Start in der neuen Hoffenheimer Spielstätte auch verlief, etwas ist noch zu verbessern: die schlechte Platzqualität. Der neue Rollrasen ist so zerfurcht, als sei er die Hinrunde über im Drei-Tages-Rhythmus bespielt worden.

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