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Politik der ruhigen Hand. Heurelho Gomes soll Hoffenheim die Sicherheit geben, die zuletzt mit Tim Wiese im Tor verschwunden war.

© dpa

Hoffenheim - Freiburg 2:1: Hoffenheim siegt mit neuem Torwart

Die TSG Hoffenheim siegt nach zwei Toren von Kevin Volland mit 2:1 gegen den SC Freiburg. Mit dabei: Der neue Torwart Heurelho Gomes, der für Tim Wiese zwischen den Pfosten stand.

Die Flanke kam in den Strafraum, Heurelho Gomes stieg hoch und boxte den Ball mit der Faust ins Feld zurück. Eine eigentlich alltägliche Aktion für einen Torwart, die von Hoffenheims Trainer Marco Kurz in seiner Coachingzone allerdings euphorisch beklatscht wurde. Der Gefühlsausbruch des Hoffenheimer Trainers zeigte, wie sehr die Hoffenheimer nach dem spektakulären Torwarttausch in der Partie gegen den SC Freiburg auf die Leistung ihres neuen Keepers gespannt waren, der monatelang nicht mehr gespielt hatte.

Bis zu seinem Bundesliga-Debüt hatte der 31-jährige Brasilianer, zuvor dritter Torwart bei Tottenham Hotspur, nur einmal mit seiner neuen Mannschaft trainiert. Gomes zahlte das Vertrauen beim 2:1 (2:1)-Sieg der TSG mit einer weitgehend soliden Leistung zurück. Ob der Neue zum großen Rückhalt werden kann, dafür war dessen erste Partie noch kein Maßstab. Dennoch gelang Hoffenheim ein wichtiger Sieg, der die Kraichgauer wieder auf Relegationsplatz 16 der Tabelle klettern ließ. Freiburg blieb nach sechs Auswärtsspielen ohne Niederlage erstmals wieder ohne Punkt in der Fremde.

Der vorübergehend aus dem Kader genommene Tim Wiese weilte mit Familie im Stadion, schaute vom Oberrang zu, posierte mit betont lässigen Gesten mit dem Handy am Ohr über der gläsernen Balustrade. Innerhalb weniger Tage hatte ihn Trainer Kurz nach den Patzern in Frankfurt von jeder Mitschuld frei gesprochen, ihn am Donnerstag danach wegen des „unmenschlichen Drucks“ und der „erschreckenden“ Medienberichte aus dem Tor genommen. Einen Tag später teilte der Klub mit, Wiese werde am heutigen Sonntag wieder normal am Training teilnehmen. Wiese teilte mit, er wolle sich sportlich beweisen.

Der Start gegen Freiburg misslang den Hoffenheimern. Nach vier Minuten traf der Freiburger Max Kruse zum 1:0, nachdem Gomes den ersten Versuch Kruses mit den Fäusten in die Mitte des Strafraumes zurück geboxt hatte. Drei Minuten später kullerte ein Schuss von Daniel Caligiuri nur Zentimeter am Pfosten vorbei. In der 11. Minute konnte Hoffenheim durch Kevin Volland ausgleichen – und die Partie kippte. Firmino hatte den Pfosten getroffen, Volland den Abpraller ins Tor geschoben. Freiburg verlor seine Linie und Volland gelang das 2:1 schon nach 25 Minuten.

Freiburg fehlte die gewohnte Stabilität im Aufbauspiel, Heurelho Gomes wurde bei jeder noch so unsicheren Faustabwehr von den Zuschauern gefeiert. Sicher allerdings wirkte das Hoffenheimer Spiel trotz der Neueinkäufe David Abraham (Innenverteidigung) und Stürmer Igor de Camargo keineswegs. Freiburg aber entpuppte sich im Angriff als zu harmlos und umständlich. Trotz der Einwechslung von Cedrik Makiadi, der erst vor wenigen Tagen vom Afrika-Cup zurückgekehrt war, konnten die Südbadener Hoffenheims neuen Torwart nicht mehr vor ernste Probleme stellen.

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