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Wieder da. Hoffenheims Angreifer Vedad Ibisevic (l.) war lange verletzt, gegen Mönchengladbach erzielte er das entscheidende 1:0. Foto: dpa

© dpa

Hoffenheim - Gladbach 1:0: Mit Mut bis zur Lücke

Hoffenheim gewinnt zu Hasue verdient mit 1:0 gegen uninspirierte Gladbacher, die sich mit dieser Niederlage vorerst von Platz zwei verabschieden müssen.

Sinsheim - Als Gladbachs Trainer Lucien Favre fast überschwänglich die Hoffenheimer Offensive lobte, die er für Bundesligaverhältnisse für überdurchschnittlich gut besetzt hält, konnte er nach diesen 90 Minuten eigentlich nur Vedad Ibisevic gemeint haben. Der bosnische Nationalspieler hatte beim 1:0 (0:0)-Sieg der TSG Hoffenheim nicht nur das erste Mal von Anfang an gespielt, sondern nach 332 Minuten wieder dafür gesorgt, dass seinem Team ein Tor gelang.

Es war vor 30 150 Zuschauern gleichzeitig sein erster Treffer in dieser Saison, wobei der Bosnier nach langer Verletzungspause erst sein zweites Spiel machte. „Das war schön nach dieser langen Pause, wieder in der Startelf zu stehen. Und dann noch das entscheidende Tor zu schießen, war etwas Besonderes“, sagte Ibisevic.

Dabei schien die Flanke von Edson Braafheid in der 56. Minute gar nicht für ihn vorgesehen, sondern für Fabian Johnson, der den Ball nicht unter Kontrolle bekam, aber wenigstens eine verwertbare Vorlage für Ibisevic produzierte. Ibisevic kam vor Gladbachs Torwart Marc-Andre ter Stegen an den Ball und stieß anschließend mit dem Borussen-Keeper zusammen. Ter Stegen trug anschließend eine kühlende Bandage am rechten Knie.

Wie schwer es selbst Gegnern fällt, denen inzwischen umfangreiches Anschauungsmaterial über Gladbachs Spielweise vorliegt, hatten zunächst auch die Hoffenheimer erkennen müssen. Zuerst nahm ihnen der doppelreihige Riegel der Borussen im Mittelfeld jeden Gestaltungsspielraum, zudem stand die Abwehr dermaßen weit vorne, dass ständig eine Abseitsstellung drohte. Dann wieder rückte die Borussia so weit in die Tiefe, dass Hoffenheim nicht ein einziger Doppelpass gelingen wollte. Hoffenheim hatte Mühe, jeweils das richtige Mittel zu finden.

Mit mehr Mut zum Risiko und mehr Tempo gelang es der Mannschaft von Holger Stanislawski erst nach und nach, einige Lücken in die Reihen des Gegners zu spielen. Die Gladbacher zeigten im dritten Spiel ohne Sieg in Folge dagegen eine schwache Leistung und kamen kaum zu Torchancen. Daran konnte auch Gladbachs Star Marco Reus nichts ändern, der kaum einmal eine gute Szene hatte. „Wir sind noch nicht da wo wir hin wollen, bisher ging es aufwärts, aber das Spiel hier war ein Rückschlag“, sagte Gladbachs Verteidiger und Kapitän Martin Stranzl. Auch das Fazit von Lucien Favre fiel negativ aus. „Wir hatten Mühe im Aufbau, wir waren zu langsam und hatten zu viele Ballverluste“, sagte der Schweizer.

In der Nachbetrachtung hatten die Hoffenheimer in einer Partie mit vielen Mittelfeldduellen mehr Probleme mit der dichten Gladbacher Abwehr gehabt als ihnen lieb war. „Das war kein glanzvoller Sieg, sondern eher ein Arbeitssieg“, stellte Beck hinterher fest. Aber immerhin wurde der Mut seines Teams, stärker in die Zweikämpfe zu gehen, belohnt. Nur so fand sich noch die Lücke zum entscheidenden Tor. Für Hoffenheims Trainer Stanislawski war der Spielausgang jedenfalls „nicht unverdient“. Es sei gut, „dass die Jungs das Gefühl eines Sieges wieder gespürt haben“. Oliver Trust

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