zum Hauptinhalt
Mosley

© dpa

Hohe Technik-Kosten: Formel-1-Bosse planen angeblich Einheitsmotor

Um auch kleinere Rennställe konkurrenzfähig zu halten, könnte es in der Formel 1 bald Einheitsmotoren geben. Die Kosten für die teure Technik würden so um 90 Prozent gesenkt, sind sich die Formel-1-Bosse Mosley und Ecclestone laut "Times" sicher.

Die Formel-1-Bosse wollen offensichtlich so schnell wie möglich und mit Nachdruck auf die Kostenbremse treten. Der "Times" zufolge macht sich nach Automobil-Weltverbandschef Max Mosley nun auch Bernie Ecclestone dafür stark, dass künftig in der Königsklasse des Motorsports Standardmotoren eingesetzt werden und diese nur noch zweimal im Jahr gewechselt werden dürfen. "So gehen die Kosten dramatisch nach unten, und ich meine dramatisch", wurde Ecclestone von dem Blatt zitiert.

"Mit Einheitsmotoren können wir uns nicht anfreunden. Es gibt da einige andere Dinge, die man günstiger gestalten kann", kommentierte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen im japanischen Fuji die angeblichen Pläne. Theissen betonte aber, dass in der Vereinigung der Teams (Fota) klares Einvernehmen darüber herrsche, die Kosten zu senken.

Von Mosley wurden die Fota-Mitglieder bereits zu einem Treffen unmittelbar nach dem China-Rennen in knapp anderthalb Wochen eingeladen. Einer der Hauptpunkte, die bei dem Meeting diskutiert werden sollen, ist die Reduzierung der Ausgaben in der Formel 1, auch vor dem Hintergrund der weltweiten Finanzkrise.

Kosten für Motoren um 90 Prozent senken

Ecclestone und Mosley hätten einen "Überlebens"-Plan erstellt, schrieb die "Times". Demnach sollen die Kosten für die Motoren angeblich um 90 Prozent gesenkt werden können. Derzeit ist die Entwicklung der Antriebseinheiten für insgesamt fünf Jahre eingefroren. Gewechselt werden dürfen die Motoren nach zwei Rennwochenenden. Ecclestone, der kommerzielle Rechte-Mitinhaber, sei entschlossen, die Reformen zu Beginn des Jahres 2010 umzusetzen.

Mosley, dem der Weltrat des Internationalen Automobilverbands Fia bereits einstimmig Handlungsfreiheit für die Verhandlungen mit der Fota gab, hatte in einem Interview mit dem britischen Sender BBC gesagt, dass kleinere Teams wegen der Kostenspirale bedroht seien. Sollten drei Rennställe aussteigen und nur noch 14 Wagen dabei sein, wäre es kein glaubwürdiges Starterfeld mehr, meinte der Fia-Chef und sprach insgesamt von einer kritischen Situation. Wenn man diese bis 2010 nicht bewältigen könne, "werden wir in ernsthaften Schwierigkeiten sein". In dieser Saison hatte Super Aguri vorzeitig das Handtuch geworfen, nachdem die Suche der Japaner nach Geldgebern vergeblich geblieben war. (jvo/dpa)

Zur Startseite