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HSV - Bremen: Remis beim "Krisengipfel"

Der Hamburger SV kommt nicht in Tritt. Auch nach dem Spiel gegen Vize-Meister Werder Bremen bleibt das Team von Trainer Doll sieglos.

Hamburg - Vor 57.000 Zuschauern in der ausverkauften AOL-Arena erzielte Tim Borowski (58.) die Führung für Bremen, die Bastian Reinhardt (68.) per Kopf ausglich. Vor ihren Champions-League-Spielen gegen ZSKA Moskau (HSV) und den FC Barcelona (Werder) bleibt die Situation bei beiden Mannschaften angespannt. Der HSV läuft trotz Aussprache und Mannschaftsabend weiterhin seiner Form hinterher, während die Bremer immerhin ihre Serie von vier Pflichtspielniederlagen in Folge durchbrechen konnten.

HSV-Neuzugang Juan Pablo Sorin stand bei seinem Debüt gleich in der Startelf, während die verletzten Rafael van der Vaart und Thimothee Atouba sowie die Rot gesperrten Collin Benjamin und Guy Demel weiterhin fehlten. Die Gäste traten ohne den am Fuß verletzten Nationalspieler Miroslav Klose und Neuzugang Per Mertesacker an.

Von Beginn an entwickelte sich ein intensives aber unruhiges Nordderby, in dem beide Mannschaften bissig den Zweikampf suchten. Ihre Verunsicherung jedoch war greifbar: Zahlreiche Fehlpässe auf beiden Seiten hemmten den Spielfluss und das Angriffsspiel. Bezeichnend, dass die erste torgefährliche Szene aus einem Fernschuss von Bremens Naldo resultierte, den HSV-Torwart Sascha Kirschstein nur abklatschen konnte (14.).

Kurz darauf wurden die aktuellen Schwächen beider Teams offenbar: Danijel Ljuboja, der Tim Wiese den Ball frei vor dem Tor stehend in die Arme schoss (23.), und Vincent Kompany, der ebenso frei im Fünfmeterraum an der Hereingabe von Ljuboja vorbeisegelte (29.), demonstrierten die Abschlussschwäche der Gastgeber. Beiden Szenen waren grobe Abwehrschnitzer der Gäste vorausgegangen.

Werders Abwehr geriet indes immer mehr unter Druck und präsentierte auch in der Folgezeit - etwa bei dem zu Recht wegen Handspiels nicht anerkannten Treffer von David Jarolim (35.) - erhebliche Schwächen. Die letzte Szene vor der Pause gehörte Bremens Mohamed Zidan, der Kirschstein mit einem Schuss aus spitzem Winkel prüfte (45.).

Auch nach der Pause gingen beide Teams hohes Tempo. Die erste Offensivaktion hatten die Gastgeber nach einem Konter über Sanogo, doch sowohl Piotr Trochowski als auch Ljuboja segelten an der Hereingabe vorbei (49.). Sechs Minuten später vergab Sanogo die nächste Möglichkeit für den HSV, diesmal schoss der Angreifer aus zwölf Metern über das Tor (55.).

Schock für den HSV

Auf der Gegenseite nutzen die Bremer ihre zweite heraus gespielte Torchance zur Führung: Clemens Fritz spielte Joris Mathijsen auf der rechten Seite aus, passte auf Borowski, der den Ball aus spitzem Winkel in die linke Ecke drosch (58.). Die Gastgeber wirkten geschockt, und die Atmosphäre auf den Rängen hitziger. Schiedsrichter Wolfgang Stark unterbrach die Partie zweimal, nachdem aus der Hamburger Fankurve Gegenstände auf Tim Wiese geworfen wurden.

Zehn Minuten nach der Bremer Führung schenkte Bastian Reinhardt seiner Mannschaft neue Hoffnung. Nach einem Eckball von Mehdi Mahdavikia stieg der Innenverteidiger am höchsten und köpfte aus fünf Metern zum 1:1 ein (68.). Die Zuversicht währte nur kurz: Mahdavikia foulte Diego mit gestrecktem Bein und sah die Rote Karte (73.) - nach den Platzverweisen gegen Demel, Benjamin und Kirschstein bereits die vierte für den HSV in der laufenden Saison. In Überzahl suchten die Bremer die Entscheidung, doch die dezimierten Hamburger verteidigten das Remis entschlossen. (tso/ddp)

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