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Verbissene Mienen bei Hamburgs Trochowski und Bayern Timoschtschuk.

© AFP

HSV - FC Bayern 0:0: Bayern muss Start der Siegesserie verschieben

Mit einem Sieg in Hamburg wollte der FC Bayern den schwachen Saisonstart vergessen machen. Der geplante Aufschwung blieb aber aus.

0:0 spielte der deutsche Meister Bayern München am Freitagabend beim Hamburger SV. Es war eine zunächst sehr gute, später nur noch temporeiche Partie, in der zahlreiche kleine Fehler auf beiden Seiten ein besseres Prädikat verhinderten. Der HSV wirkte über die gesamte Spielzeit einen Tick besser, man merkte, dass Armin Vehs Mannschaft den dritten Sieg nacheinander unbedingt wollte. Gegen sehr wachsame und gut stehende Münchner war es aber mühsam bis unmöglich, Räume zu finden, die dann Chancen ermöglichten.

Die Bayern schienen fast 80 Minuten lang zufrieden mit dem torlosen Remis, hatten dann in den letzten zehn Minuten aber noch ein paar aussichtsreiche Momente - und Riesenglück, dass Pitroipa bei einem Konter nur den Pfosten traf. Beide Mannschaften spielten zu Ehren der Donnerstag verstorbenen Loki Schmidt mit Trauerflor.

Dem HSV merkte man an, dass er ausgeruht in den Klassiker ging - ohne den Stress internationaler Aufgaben konnte man sich die ganze Woche auf den Nord-Süd-Gipfel vorbereiten. Wie in Mainz versuchte es Trainer Armin Veh mit der neuen Hamburger Aufstellung, in der allein Tomas Rincon die Rolle vor der Abwehr ausfüllt. Der Venezolaner machte seine Sache gut und war auffälligster Spieler der ersten Halbzeit. Äußerst offensiv und hellwach ging Hamburg zu Werke, neben van Nistelrooy stürmte Guerrero, dahinter schoben Trochowski, Pitroipa und Zé Roberto das Hamburger Spiel an. Und das sah von Beginn auch gut aus, was der HSV zeigte gegen einen FC Bayern, der sich erst einmal auf die Defensive konzentrierte.

Vor allem die Hamburger Aggressivität überzeugte: sehr früh griffen Vehs Profis an und setzten die Bayern sofort unter Druck. Es war allerdings nicht so, dass die Münchner ungefährlich blieben - wenn sie mal schnell vor das Hamburger Tor kamen, war die individuelle Klasse Thomas Müllers zu sehen. Der Nationalspieler hatte wenige gute Aktionen, war aber immer bereit, sofort zu schießen: in der 15. Minute lenkte Frank Rost im Hamburger Tor seinen Schuss über die Latte, in der 19. Minute setzte er Gomez in Szene, der mit dem linken Fuß vorbeischoss. Und Toni Kroos` Schuss in der 42. Minute war die bis dahin beste Chance des Spiels.

Der HSV gewann mehr Zweikämpfe und war öfter ins Besitz des Balles, doch die klaren Möglichkeiten fehlten. Die beste Chance versiebte Pitroipa, der im Strafraum quer legte, anstatt selbst zu schießen. Ein gutes Spiel sahen die Zuschauer, auch wenn es bis zur Halbzeit beim 0:0 blieb. Den Bayern merkte man den Respekt vor dem HSV an, der die letzten beiden Heimspiele jeweils 1:0 gegen den Südrivalen gewonnen hatte. Allerdings saß der Torschütze der jeweiligen Siegtreffer auf der Bank - selbst im umgestellten System Vehs scheint kein Platz für Mladen Petric zu sein.

Petrics Wartezeit war in der 61. Minute vorbei, er kam für Guerrero. Der Peruaner war alles andere als begeistert über das vorzeitige Dienstende, trat nach seiner Auswechslung eine Bande ein und rannte in die Kabine. Der HSV hatte auch nach der Pause das Kommando übernommen und machte das Spiel gegen abwartende Bayern. Die Münchner standen aber sehr gut und ließen aus dem Spiel heraus kaum etwas zu. Selbst versuchten sie es mit Kontern. Man hatte mit zunehmender Spielzeit das Gefühl, dass der FCB den Gegner anrennen lassen wollte, um mit einem entscheidenden schnellen Angriff zum wegweisenden Sieg zu kommen. Trotz des Einsatzes am Dienstag in der Champions League gegen die Rumänen aus Cluj wirkten die Bayern in der Schlussviertelstunde entschlossener als der HSV. Doch zu einem Treffer man van Gaals Mannschaft nicht mehr und musste froh sein, dass Pitroipa in der 81. Minute nur den Pfosten traf.

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