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Rolf Schafstall in der Saison 2000/01 als Trainer des VfL Bochum.

© Imago

Im Alter von 80 Jahren: Früherer Bundesliga-Trainer Rolf Schafstall gestorben

Schafstall hatte unter anderem mehrere Vereine im Ruhrgebiet trainiert. Mit dem MSV Duisburg stand er im Halbfinale des Uefa-Pokals.

Rolf Schafstall hat nie in der Fußball-Bundesliga gespielt. Und dennoch legte der gebürtige Duisburger an der Seitenlinie eine erfolgreiche Karriere als Trainer hin. Dabei galt er als „Feuerwehrmann“ und „harter Hund“, aber auch als einer, der scheinbar unlösbare Aufgaben wie einen schwierigen Klassenverbleib noch bewältigen konnte. Am Dienstag ist der gebürtige Duisburger im Alter von 80 Jahren gestorben. „Der VfL Bochum 1848 trauert um eine seiner prägenden Persönlichkeiten“ - so würdigte sein langjähriger Klub den ehemaligen Coach, der den Revierverein mehrmals betreute: von 1982 bis 1986 und danach zweimal (1991 und 2001) interimsweise.

14 Klubs zwischen 1975 und 2001

Die einzigen Spieler-Stationen des früheren Verteidigers und gelernten Elektrikers waren Hamborn 07 und der SSV Reutlingen, ehe er von 1975 bis 2001 insgesamt 14 Klubs trainierte, darunter den MSV Duisburg zwei- und Bochum dreimal. Die Zebras führte Schafstall zwar 1979 sensationell ins Halbfinale des Uefa-Cups, doch die meiste Zeit kämpfte er mit seinen Mannschaften gegen den Abstieg. „Zu einem Verein zu wechseln, der unten drin stand, diesen Moment habe ich fast genossen“, sagte er einst dem Magazin „11 Freunde“. Am Ende seiner Trainerlaufbahn erwischte es den Retter dann doch mit dem Abstieg - ausgerechnet in Bochum, wo Schafstall lange am Mythos der „Unabsteigbaren“ mitwirkte, ehe er 2001 mit dem VfL doch den Klassenverbleib verpasste. Später hatte er kaum Kontakt zum Fußball. „Ich war ja lange dabei, da ist es irgendwann auch mal Zeit, das Zepter an jüngere Kollegen zu übergeben“, sagte Schafstall anlässlich seines 80. Geburtstags am 22. Februar 2017.

Erste Station Reutlingen

Fünf Jahre nach dem Ende seiner Spielerlaufbahn 1969 begann Schafstalls Karriere als Coach in Reutlingen. Schon dort wurde ein rauer, indes auch herzlicher Umgangston zu seinem Markenzeichen. Nach Reutlingen kamen andere Engagements hinzu, so beispielsweise bei Rot-Weiss Essen oder beim Karlsruher SC.

Die längste Zeit seiner Trainerkarriere hielt es Schafstall jedoch im Ruhrgebiet, beim VfL Bochum. Insgesamt 166 Pflichtspiele lang betreute er den Verein. Lediglich Heinz Höher (250 Spiele), Peter Neururer (193) und Klaus Toppmöller (175) kamen auf mehr Partien mit den Bochumern als Schafstall. (dpa)

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