zum Hauptinhalt
Drei Sprinterinnen im Bob. Das Team aus Nigeria,

© Twitter

Im Bob nach Südkorea: Das neue Jamaika heißt Nigeria

Warum es Vorteile hat, dass Jamaika nun nicht nur politisch, sondern auch in der Bobszene out ist. Ein Kommentar.

Seit gut vier Wochen kam immer mal wieder die Frage an das Sportressort: „Sagt mal, wann kommt denn endlich der Witz mit Jamaikas Bob-Team?“ Er kam nicht, weil uns das so gequält erschien, wie die nun geplatzten Verhandlungen von Schwarz, Gelb und Grün. Außerdem ist Jamaika nicht nur politisch out, sondern auch in der Bobszene. Die Jungs aus der Karibik starteten schon seit Jahren nicht mehr. Wenn es um Außenseiter auf dem Eiskanal geht, ist ab sofort Nigeria in: Das Land aus Westafrika schickt bei den Winterspielen in Südkorea einen Zweierbob bei den Frauen ins Rennen.

Die Frauen aus Nigeria haben gerade ihre fünf Qualifikationsläufe erfolgreich absolviert, aber das ist nicht mal ein kleines Wunder. Nigerias Bobfahrerinnen sind gelernte Sprinterinnen und dem Spitzensport seit Jahren verbunden. Die Pilotin startete sogar bei den Sommerspielen von London 2012, damals über 100 Meter Hürden. Nigerias Bobteam lebt in den USA, wo es sich dank 75.000 Dollar an Spenden und der Unterstützung einer Kreditkarten-Gesellschaft und eines Herstellers von Sportbekleidung erstklassig trainieren lässt. Alles schön und gut, aber wenig romantisch. Hollywood plant keine Neuauflage von „Cool Runnings“, dem Film über die jamaikanischen Olympiateilnehmer von 1988.

Immerhin: Nachdem nun Jamaika geplatzt ist, wird es kaum Wortspiele mit Nigeria geben. Da müssten die Landesfarben Grün und Weiß politisch schon gewaltig zulegen. Bei den Weißen handelt es sich übrigens um eine basisdemokratische Bewegung in Österreich, die bei den Nationalratswahlen im Oktober knapp an der 0,3-Prozenthürde scheiterte.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false