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Am Ende nicht aufzuhalten. Torin Francis (rechts) im Angriff gegen den Bremerhavener Christopher McNaughton. Foto: dpa

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Sport: Im Endspurt gelingt alles

Alba besiegt Bremerhaven 83:82 – in einem Spiel, das schon verloren schien.

Berlin - Der Ball zischte durch das Netz, Marko Simonovic peitschte mit seiner rechten Faust durch die Luft und brüllte seine Freude den Zuschauern entgegen, die er mit seinem Dreipunktewurf gerade von den Sitzen gerissen hatte. 17 Sekunden vor Ende eines schon verloren geglaubten Spiels gegen die Eisbären Bremerhaven hatte der serbische Flügelspieler zum 83:82 für Alba getroffen. Im Gegenzug verfehlte der letzte Wurf des Tabellensechsten sein Ziel, die Berliner durften sich über einen hart erkämpften Sieg freuen – den sechsten in der Basketball-Bundesliga in Folge. „Wir haben heute im richtigen Augenblick die richtigen Entscheidungen getroffen“, resümierte Neuzugang Ioannis Kalampokis, der in einem soliden Debüt für Alba auf zwei Punkte kam.

Bereits kurz vor Ende des ersten Viertels, beim Stand von 23:17 für Alba, hatte der Berliner Trainer Gordon Herbert den 10 188 Zuschauern seinen neuesten Spieler präsentiert. Der am Dienstag verpflichtete Kalampokis betrat erstmals das Parkett in der Arena am Ostbahnhof, mit dem Griechen auf dem Feld gelang es Alba, sich ein wenig abzusetzen. Kalampokis glänzte dabei nicht mit Korbaktionen, strahlte aber viel Ruhe aus und gefiel mit bissiger Verteidigung und Übersicht. Die Punkte erzielten andere: Heiko Schaffartzik und Simonovic trafen je zwei Dreipunktewürfe, kurz vor der Pause war der Vorsprung der Berliner erstmals auf mehr als zehn Punkte angewachsen. In dieser Phase hielt bei den Bremerhavenern vor allen Dingen der antrittsschnelle Alleinunterhalter Terrell Everett dagegen, der 18 Punkte bis zum Halbzeitstand von 48:41 erzielte und am Ende mit 25 Zählern bester Werfer des Spiels war. Für die Berliner war DaShaun Wood mit 15 Punkten am erfolgreichsten.

Nach der Pause fiel Herberts Team in die überwunden geglaubte schlechte Angewohnheit zurück, im Angriff unüberlegt, überhastet und im Alleingang abzuschließen, zudem häuften sich die Unkonzentriertheiten in der Defensive. Nur zwölf Punkte gelangen den Berlinern im dritten Spielabschnitt, Bremerhaven kam immer näher heran, Everett brachte sein Team per Korbleger schließlich sogar in Führung.

Zu der Hektik, die im Schlussviertel in die Partie kam, trugen auch die unsicheren und kleinlichen Schiedsrichter bei, die mit ihren Entscheidungen mehrfach falsch lagen. Auch Kalampokis ließ sich anstecken: Der 33-Jährige verwandelte zwar zwei Freiwürfe sicher, leistete sich aber auch einen unnötigen Ballverlust, nach dem Herbert das Debüt des Routiniers beendete.

Die Bremerhavener hatten jetzt ihr Selbstvertrauen zurück gefunden: Zweieinhalb Minuten vor Schluss lag Alba mit acht Punkten zurück, das Spiel schien entschieden. Mit Kampf und Glück kamen die Berliner aber noch einmal heran, ehe Simonovic zu seinem Dreipunktewurf ansetzte.

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