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Sport: Im Pokal auf Eis gelegt

Kassel besiegt die Eisbären 4:2

Berlin. Es war ein wenig seltsam gestern Abend im Sportforum Hohenschönhausen. Zwei an sich erstklassige deutsche Eishockey-Teams fuhren gut 30 Spielminuten ihre Trikots spazieren. Dann hatten die Übungsleiter aus Berlin und Kassel genug von dem traurigen Schauspiel. Eisbären-Trainer Pierre Pagé beschimpfte sein unmotiviert wirkendes Team, Huskies-Coach Axel Kammerer brüllte seine allzu lässig agierenden Spieler an. Und plötzlich wurde aus dem Pokal-Viertelfinale zwischen den Eisbären und den Huskies doch noch ein erträgliches Spiel, allerdings aus Sicht des Favoriten eines mit ärgerlichem Ausgang: Für die Eisbären ist der Pokalwettbewerb des Deutschen Eishockey-Bundes in dieser Saison beendet, sie verloren 2:4 (1:0, 1:2, 0:2) gegen Kassel.

Anfangs agierten beide Teams wie bei einem Freundschaftsspiel. Immerhin, die Eisbären waren vor nur 2500 Zuschauern überlegen. Das reichte im ersten Drittel aber nur zu einem Überzahltor von Mark Beaufait. Die Berliner Schlampigkeit sollte sich im zweiten Abschnitt rächen: Paul Brousseau traf zum Ausgleich, Stephan Retzer überwand nach einem Konter Eisbären-Torhüter Oliver Jonas. Plötzlich führten die Hessen mit 2:1 – bis dann Keith Aldridge von einem Fehler profitierte und das 2:2 für die Eisbären schoss. Doch die Huskies trafen durch Thomas Daffner neun Minuten vor Schluss zum verdienten 3:2. Die Eisbären mühten sich dann vergeblich, Kassel dagegen traf kurz vor Schluss durch Tobias Abstreiter noch ins leere Berliner Tor – Jonas war zugunsten eines Feldspielers vom Eis gegangen. Für die Eisbären war nach der Schlusssirene der Abend noch nicht beendet. Trainer Pagé war derart enttäuscht, dass er seine Spieler zum Straftraining auf die Hometrainer schickte – dieses vierte Drittel endete erst 30 Minuten vor Mitternacht.

Die Hessen sind dagegen für das Halbfinale qualifiziert, in dem sie nun am 6. Januar beim SC Riessersee antreten müssen, was aber immer unwahrscheinlicher wird. Gestern haben wieder zwei Spieler den vor dem Ruin stehenden Traditionsklub aus Garmisch-Partenkirchen verlassen. Nach Lage der Dinge wird der Zweitligist am Freitag nicht mehr zum Punktspiel in Straubing antreten und damit seine Lizenz verlieren. Die Huskies würden in diesem Falle automatisch für das Finale am 10. Februar qualifiziert sein. Der Gegner wird zwischen Nürnberg und Köln ermittelt.

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