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Sport: IM RÜCKSPIEGEL Premiere mit Poker-Face

Wie Michael Schumacher in Spa die Formel 1 überraschte

Jeder Große Preis hat seine ganz eigene Geschichte. Hier wird sie erzählt.

Eddie Jordan, Teamchef des gleichnamigen Formel-1-Teams, hat ein Problem. Eine Woche vor dem Großen Preis von Belgien hat er zwar zwei Wagen, aber nur einen Fahrer. Noch heute rätselt man, warum Jordan-Pilot Bertrand Gachot in London einen Taxifahrer angeblich mit Reizgas angreift, sich mit der Polizei eine abenteuerliche Verfolgungsjagd liefert und deshalb für einige Monate hinter Gitter muss.

Willi Weber, der bislang nur in der deutschen Formel 3 in Erscheinung getreten war, schafft es, Jordan ein Nachwuchstalent ns Michael Schumacher aufzuschwatzen. Dabei bedient sich der talentierte Neuling sogar einer delikaten Lüge: Er versichert, die Strecke in Spa-Francorchamps schon von Sportwagenrennen her gut zu kennen. In Wahrheit ist er dort noch keinen einzigen Meter gefahren. Das Pokerspiel geht gut aus für den Kerpener: Im Qualifikations-Training fährt er prompt die siebtschnellste Zeit. Das Rennen ist für Michael Schumacher zwar nach einigen hundert Metern wegen eines Kupplungsschaden vorbei, aber durch die Vermittlung von Bernie Ecclestone sitzt Schumacher schon beim nächsten Rennen in einem deutlich konkurrenzfähigeren Auto. Mit einem Benetton-Ford holt der Debütant in Monza schon bei seinem zweiten Grand Prix zwei WM-Punkte. Und ein Jahr später steht Michael Schumacher beim Großen Preis von Belgien sogar ganz oben auf dem Siegerpodest. Der weitere Verlauf seiner Karriere ist bekannt Hans Schmalbach

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