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Sport: Im Schongang zum Titel gefahren

Gary Paffett reicht im Mercedes Platz drei in Hockenheim zum DTM-Sieg

Das große Finale des Deutschen Tourenwagen-Masters auf dem Hockenheimring war noch einmal ein Spiegelbild der gesamten Saison. Nicht nur, dass mit 147 000 Zuschauern am gesamten Wochenende eine neue Rekordkulisse dabei war, die Mercedes-Fahrer gaben dem Rennen auf ihrer Hausstrecke eine ganz besondere Note. Da war zunächst einmal der 24 Jahre alte Brite Gary Paffett, der sich mit einem dritten Platz die Meisterschaft sicherte. Am Ende hatte er 13 Punkte Vorsprung auf den Audi-Piloten Mathias Ekström. Aber jubeln konnte noch ein zweiter Fahrer aus dem Stuttgarter Werksteam: Bernd Schneider. Der 41-Jährige aus St. Ingbert, der in seinem 200. Rennen in einem DTM-Auto nach einem Blitzstart seinen insgesamt 39. Sieg feierte, war ganz besonders motiviert. Am Tag zuvor hatte Mercedes-Sportchef Norbert Haug erklärt, dass der viermalige DTM-Champion (1995, 2000, 2001, 2003) auch in der kommenden Saison für Mercedes fahren wird.

Mit Paffett, im vergangenen Jahr schon Vizemeister, setzte sich in der Gesamtwertung der dominierende Fahrer der Saison im wohl auch besten Auto durch: „Außer in Spa, wo ich durch einen Fehler im Qualifying zu weit hinten stand, hatte ich in diesem Jahr überall die Chance, zu gewinnen“, sagte Paffett, der in elf Rennen neunmal auf dem Podium stand. In Hockenheim legte er es offensichtlich gar nicht unbedingt auf einen Sieg an. Er ging sehr vorsichtig zu Werke, um die Meisterschaft nicht mehr zu gefährden.

Titelverteidiger Ekström hatte seine letzte Chance auf den Titel praktisch schon im Qualifying verloren, als er nur 15. wurde. Er fuhr zwar noch auf Rang sieben vor, wurde zunächst aber wegen nur eines von zwei Pflichtboxenstopps disqualifiziert. Später wurde er doch gewertet. Um seinen Titel zu verteidigen, hätte Ekström den 11. und letzten Lauf gewinnen müssen und Paffett keine Punkte holen dürfen.

Getrübt wurde das glanzvolle Finale auf dem Hockenheimring durch einen schweren Unfall von Heinz-Harald Frentzen. Der frühere Formel-1-Pilot wurde mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus nach Ludwigshafen geflogen. Nach Aussage von DTM-Rennarzt Detlef Reimers hatte der 38-Jährige über starke Rückenschmerzen geklagt. Frentzen war mit seinem Opel Vectra in der 30. von 36 Runden im Motodrom von der Strecke gerutscht und seitlich in die Reifenstapel geprallt. Nach der Rettung aus dem Auto hatten die Sanitäter ihn zunächst im Krankenwagen ins Medical Center der Rennstrecke gebracht. Im Krankenhaus wurde bei dem Mönchengladbacher eine leichte Gehirnerschütterung festgestellt.

Trotz der Begeisterung das ganze Jahr über müssen sich die DTM-Verantwortlichen einige Gedanken um die Zukunft machen. Opel hatte seinen Ausstieg als Werksteam zum Ende dieser Saison bekannt gegeben. Ein neues Konzept sieht vor, Opel im nächsten Jahr in Privatteams starten zu lassen. „Wir versuchen, die Chefs zu überzeugen, dass das eine sehr vernünftige Lösung wäre“, sagt Mercedes-Sportchef Norbert Haug, dem gestern erst einmal nach Feiern zumute war.

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