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Sport: Im Spiegel des Tages: Häppchen in Hoppegarten

Hallo und Häppchen in Hoppegarten. Das gab es schon öfter nach dem Mauerfall auf der traditionsreichen Galopprennbahn am Ostrand Berlins.

Hallo und Häppchen in Hoppegarten. Das gab es schon öfter nach dem Mauerfall auf der traditionsreichen Galopprennbahn am Ostrand Berlins. Zumeist, wenn Großveranstaltungen bis zu 40 000 Zuschauer anlockten. Beim Prix Zino Davidoff, Preis der Deutschen Einheit, beim BMWEuropachampionat oder anderen Gelegenheiten. Geschehnisse, die Hoffnungen nährten, das 1993 sein 125-jähriges Jubiläum feiernde Areal könne sich seinem Vorkriegsstatus als Nummer eins im Lande peu a peu nähern.

Doch die Entwicklung der letzten Jahre wies nach unten. Immer weniger Pferde, immer weniger Trainer, immer weniger Renntage, immer geringere Dotierungen, immer weniger Zuschauer.

Gestern gab es wieder Häppchen in Hoppegarten. Der Anlass war ein "steingewordener erster Schritt auf dem langen Weg, den wir nach schwierigen Zeiten vor uns haben", wie Jochen Palenker formulierte. Der Vizepräsident des gastgebenden Union-Klubs war ebenso angetan wie Vertreter der Treuhand-Nachfolgesellschaft BVS, deren Tochter Hoppegarten GmbH, der das Gelände gehört, oder Trainer, Besitzer, Journalisten. Denn der "steingewordene Schritt" sind zwei nagelneue Ställe mit je 40 Boxen, die von den Trainern Werner Bauermeister und Martin Rölke zu "sozial verträglichen Mietkosten" genutzt werden. Dem Vernehmen nach sind an der Kiefernallee die modernsten Quartiere entstanden, die Vollblutpferden in Deutschland zur Verfügung stehen. Nur 200 m Fußweg haben die Vierbeiner zu ihrer täglichen Arbeitsstätte, der Trainierbahn. "Ich habe Besseres noch nicht gesehen", sagte Bauermeister, der gestern zugleich Glückwünsche und Blumen zu seinem 70. Geburtstag entgegennahm.

Rund zwei Millionen Mark Steuergelder hat die Hoppegarten GmbH in den Neubau investiert. "Wir erfüllen damit unseren Auftrag, Galopprennen in dieser naturbelassenen Park- und Wiesenlandschaft zu gewährleisten", sagte Klaus Libor, GmbH-Geschäftsführer. Und weil nun mal Ställe und Pferde das Fundament des Galoppsports sind, seien weitere Quartiere mit 120 Boxen fest geplant. Allen Unkenrufen zum Trotz: Hoppegarten darf auf die Zukunft hoffen - und auf weitere Häppchen.

Ernst Podeswa

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