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Sport: Im Spiegel Des Tages: Von der Landkarte gelöscht

Der Fußballsport weckt mitunter negative Gefühle. Das wird jeder bestätigen, der einmal Fußballtrainer Werner Lorants Flüche bei einem Bundesligaspiel im Wortlaut mithörte.

Der Fußballsport weckt mitunter negative Gefühle. Das wird jeder bestätigen, der einmal Fußballtrainer Werner Lorants Flüche bei einem Bundesligaspiel im Wortlaut mithörte. In Spanien ist das nicht anders. Dort wenden Fußballjournalisten so unfeine Stilmittel wie Spott und Häme an, nur weil CD Alaves den 1. FC Kaiserslautern im ersten Uefa-Cup-Halbfinale 5:1 abfieselte.

"Waren das Deutsche oder eine Mannschaft von den Fidschi-Inseln?", spottete "El Pais". Nun, es waren Pfälzer, und als solche auch Deutsche, was ein Blick in den Atlas bestätigen könnte. Allerdings nicht, wenn man Journalist der spanischen Zeitung "Marca" ist. Dieser findet vielleicht die Fidschi-Inseln, aber keinesfalls die Pfalz. Die Kaiserslauterner Pleite hatte seine Zeitung zu folgender Schlagzeile animiert: "Die Deutschen wurden von der Landkarte gelöscht."

Ist schon komisch, wie übermütig der spanische Fußballfreund wird, wenn er noch mit fünf Klubs in europäischen Wettbewerben vertreten ist, während sich sein Gegenüber aus Alemania keine großen Töne erlauben kann. Sein Land hat gerade den vierten Startplatz in der Champions League an England verloren hat. Nur der FC Bayern kann den Stolz der Spanier ein wenig dämpfen. Aber vielleicht sollte der deutsche Fan einfach die Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea abwarten, wenn Spaniens Nationalmannschaft wahrscheinlich mal wieder die Tradition des frühen Aussscheidens fortschreibt. Dann können die "Bild"-Zeitung von aufgespießten Toreros oder ähnlichem schreiben. Aus Rache. Wie gesagt, Fußball weckt mitunter negative Gefühle.

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