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Sport: Im Spiegel des Tages: Wir sind gegen alles

Wir waren ja auch irgendwann mal aufmüpfig und haben - in diesen Tagen ist ein Outing in dieser Hinsicht geradezu Pflicht - als Studenten schon mal Seminare gesprengt oder in besetzten Häusern gefeiert. Gern erinnern wir uns an das gute Gefühl, dabei stets auf der richtigen Seite zu stehen - auf allen denkbaren richtigen Seiten.

Von Markus Hesselmann

Wir waren ja auch irgendwann mal aufmüpfig und haben - in diesen Tagen ist ein Outing in dieser Hinsicht geradezu Pflicht - als Studenten schon mal Seminare gesprengt oder in besetzten Häusern gefeiert. Gern erinnern wir uns an das gute Gefühl, dabei stets auf der richtigen Seite zu stehen - auf allen denkbaren richtigen Seiten. Denn die Kommilitonen haben es damals mühelos geschafft, gleichzeitig die Sache der Palästinenser, die Befreiung des Genossen Guzmao und das Recht des kurdischen Volkes auf Selbstbestimmung voran zu treiben.

Ansonsten waren wir so ziemlich gegen alles - Autos, sauren Regen und Panzer sowieso. Irgendwann aber war das alles nicht mehr einleuchtend. Das Gewicht der Welt plumpste von unseren Schultern. Dann waren wir höchstens noch für das Recht auf Asyl oder gegen Nullrunden bei Lohn und Gehalt.

Rudi Völler, Birgit Fischer, Nils Schumann und Martin Schmitt sind gegen Gewalt und Drogenmissbrauch. Sie und andere Spitzensportler werben von heute an auf Zehntausenden Plakaten in ganz Deutschland für entsprechende Initiativen. Die Kampagne "Sport gegen Gewalt und Drogen" wird auch vom Bundesinnenministerium unterstützt.

Da können wir uns zur Not irgendwie auch noch drauf einigen, gegen Gewalt und Drogen zu sein. Oder gegen Fouls, gegen torloses Unentschieden, gegen den Abstieg - und am Ende sogar gegen Doping.

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