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Sport: Immer besser

Marko Simonovic hatte Startprobleme bei Alba – gegen Podgorica zeigt er, wie wertvoll er sein kann.

Berlin - Alle hatte sie gefeiert bei Alba Berlin nach dem Sieg gegen Bamberg am Sonntag, nur einer nicht. Oder zumindest nicht so ganz so ausgelassen. Marko Simonovic hatte oben im Restaurant der Arena am Ostbahnhof gesessen und gesagt: „Ich weiß, ich kann besser spielen.“ Der Neuzugang war mit seiner bisherigen Berliner-Bilanz – 5,5 Punkte in knapp 18 Minuten im Schnitt – noch nicht zufrieden. „Ich werde noch besser, das verspreche ich“, hatte er trotzig hinzugefügt. Gegen seinen früheren Klub Buducnost Podgorica, bei dem er zuletzt fünf Jahre spielte und Kapitän war, wollte der 25-Jährige am Dienstag sein Können endlich zeigen. Es gelang: Simonovic erzielte 14 Punkte in 25 Minuten, sein Team gewann auch sein zweites Eurocup-Gruppenspiel 86:68 (39:32). Im zweiten Spiel der Gruppe H gewann Turow Zgorzelec 67:66 gegen Mons-Hainaut, Alba führt die Tabelle als einziges ungeschlagenes Team an. „Es wird besser von Spiel zu Spiel“, sagte Simonovic über seine Leistung. „Es hatte sich in den letzten Trainingswochen angedeutet, dass er im Kommen ist“, sagte Trainer Gordon Herbert. „Die Leute beginnen jetzt zu sehen, dass er ein sehr guter Basketballspieler ist.“

Während die meisten Berliner Spieler die 49 Stunden zwischen den Heimspielen gegen Bamberg und Podgorica zur Erholung verwendet hatten, informierte Simonovic das Trainerteam über Schwachstellen des Gegners. „Wir müssen Nikola Vucevic stoppen, der ist gefährlich“, hatte er gewarnt. Der 2,13 Meter große Center von den Philadelphia 76ers spielt nur wegen des Arbeitskampfes in Nordamerika noch für seinen Klub aus Montenegro. Die Sorge Simonovics war unbegründet. Alba-Center Torin Francis dominierte den künftigen NBA-Spieler unter dem Korb und erzielte selbst 15 Punkte. Müdigkeit oder „emotionales Durchpusten“ nach dem Bamberg-Spiel, wie Geschäftsführer Marco Baldi befürchtet hatte, war zunächst nicht zu bemerken. In der Offensive war Alba viel in Bewegung, DaShaun Wood glänzte mit 23 Punkten als vollstreckendes Element aus allen Lagen.

Nach sechs Minuten durfte Simonovic das Feld betreten. „Anfangs war es emotional“, gestand er. Nicht nur das war schwer, Der Flügelspieler musste sich umgewöhnen in Berlin, wo er statt Führungs- nur Rollenspieler ist. „Das war nicht einfach“, sagte Simonovic. „Doch alle haben mir gesagt, ich solle ruhig blieben und Geduld haben.“ Die Geduld zahlte sich aus gegen Podgorica, als der 2,02-Meter-Mann einige Male im Alleingang den Korb attackierte und zweimal zeigte, dass er den Dreipunktewurf beherrscht.

Auch Alba spielte souverän, ließ nur vor der Pause kurz einen 0:12-Lauf zu. Die großen Emotionen fehlten jedoch nach dem aufreibenden Sieg gegen Bamberg, die Zuschauerzahl hatte sich auf 7068 halbiert, es regierte Klatschpappe statt La- Ola-Welle. Simonovic konnte sich diesmal allerdings uneingeschränkt freuen.

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