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Sport: Immer die anderen

Die deutschen Handballer fühlen sich um den Sieg gegen Frankreich betrogen

Antonio Goulao und Jose Macau sollten lieber Schafe züchten, sagte Bob Hanning, einst unter Heiner Brand Kotrainer und jetzt Coach des HSV Hamburg. Heinz Jacobsen, Chef der Bundesliga, fragte laut: „Sind die so blöd oder war es Absicht? Auf jeden Fall waren sie dilettantisch.“ Und Brand selbst wollte auch gestern noch, nach dem nächtlichen Studium der Videoaufzeichnung, nichts zurücknehmen. Der Bundestrainer fühlte sich betrogen.

Die Enttäuschung saß tief. In den letzten Sekunden war den deutschen Handballern bei der Europameisterschaft in Slowenien im Duell mit den Franzosen noch der Sieg entrissen worden. Und die Verbitterung war groß, dass ausgerechnet die portugiesischen Schiedsrichter Goulao und Macau beträchtlichen Anteil daran hatten. Da wurden Ellbogenchecks und Handkantenschläge von Didier Dinart und Grégory Anquetil nicht geahndet, da mussten Volker Zerbe, Markus Baur und KlausDieter Petersen gerade in der heikelsten Phase für Vergehen vom Parkett gehen, „die nie und nimmer welche waren“, beschwerte sich Brand. Besonders die Zwei-Minuten-Strafe für Zerbe erregte ihn: „Da hätte man 40 Zeitstrafen aussprechen müssen.“ Einspruch werde man aber nicht gegen die umstrittenen Entscheidungen erheben. Das bringe nichts.

Einer ließ sich von all dem Ärger nicht anstecken. „Wir waren doch selbst daran schuld, dass wir das Spiel noch aus der Hand gegeben haben.“ Die Worte kamen von Volker Zerbe. Er hätte als einer der Hauptbetroffenen noch am ehesten erbost sein können. – cc–

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