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Sport: Immer neue Horrornachrichten

Wie groß ist die finanzielle Not von Borussia Dortmund?

Dortmund (Tsp). Das alte Jahr hat für Borussia Dortmund nicht besonders gut geendet. In der FußballBundesliga ist die ambitionierte Mannschaft mit nur drei Punkten aus den letzten sechs Spielen auf Platz sechs zurückgefallen, und aus dem DFB-Pokal ist der BVB ebenso ausgeschieden wie aus dem Uefa-Cup. Im neuen Jahr, nach der Rückkehr der Verletzten, sollte eigentlich alles besser werden. Doch danach sieht es nicht aus. Auch das Jahr 2004 begann für den Verein mit einer Horrornachricht. Nach Berichten der „Süddeutschen Zeitung“ und des Fachmagazins „Kicker“ steckt Borussia Dortmund in existenzgefährdenden finanziellen Schwierigkeiten.

Als die Mannschaft gestern nach den Weihnachtsferien wieder die Arbeit aufnahm, musste Manager Michael Meier nicht nur Fragen zur sportlichen Perspektive beantworten, sondern auch zur wirtschaftlichen Zukunft der Klubs. Der Tenor seiner Auskunft: alles nicht so schlimm. „Wir befinden uns in einer Aufbruchstimmung. Wir machen eine Zäsur und greifen in der Rückrunde wieder voll an.“ Möglicherweise aber droht dem Klub zur neuen Saison eine ganz andere Zäsur – wenn die Dortmunder nämlich einige ihrer teuer entlohnten Spieler verkaufen müssen, um überhaupt finanziell zu überleben. Tomas Rosicky rechnet bereits damit, dass er den Verein zum Saisonende verlassen muss. Die „Süddeutsche“ zitiert einen Insider, dass sechs bis acht Topverdiener verkauft werden müssten, um die Mannschaft wieder bezahlbar zu machen.

Angeblich stehen Einnahmen von 20 bis 25 Millionen Euro bis zum Ende der Saison Ausgaben von rund 45 Millionen Euro entgegen. Die Dortmunder haben deshalb erwogen, mit Hilfe eines Londoner Finanzmaklers eine Anleihe von bis zu 100 Millionen Euro aufzunehmen und dafür einen Teil der künftigen Zuschauereinnahmen zu verpfänden. Dagegen regt sich innerhalb der Klubgremien jedoch Widerstand. Die Belastungen seien so hoch, dass ein möglicher Nachfolger von Präsident Gerd Niebaum keine Chancen mehr hätte: „Niemand würde ein solches Himmelfahrtskommando übernehmen.“

Die Vereinsspitze wehrt sich gegen solche Berichte. „Hier wird gezielt versucht, eine Person der Geschäftsführung zu demontieren“, sagte Manager Meier im Hinblick auf die Angriffe gegen den BVB-Präsidenten. „Wir haben genug liquide Mittel, um unseren Verpflichtungen nachzukommen.“ Die aber sollen bei den Gehältern einiger Topverdiener wesentlich höher sein, als bisher angenommen. Nach dem Bericht der „Süddeutschen“ hat Sebastian Kehl für sich ein Jahresgehalt von 3,5 Millionen Euro ausgehandelt.

Der Deutschen Presse-Agentur sagte Niebaum, niemand müsse sich Sorgen machen, dass er sein Geld nicht bekommt. Auch müsse kein Spieler verkauft werden. Sollte der BVB allerdings erneut die Teilnahme an der Champions League verpassen, „werden wohl einige Spieler von sich aus um einen Wechsel bitten, weil sie international spielen wollen. Die werden kaum zu halten sein.“

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