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Sport: Immer tiefer

Mönchengladbach verliert 0:1 beim VfB Stuttgart

Als Jupp Heynckes gegen Viertel nach acht im Presseraum des Daimlerstadions auftauchte, war wieder etwas Zuversicht aus seinem Gesicht abzulesen. Es sind die kleinen Dinge, an denen sich der Trainer von Borussia Mönchengladbach versucht aufzurichten. Nach dem 0:1 beim VfB Stuttgart waren es 20 gute Minuten zum Schluss gegen einen Gegner, der am Ende die Arbeit einzustellen schien. Viel zu spät erkannte Heynckes’ meist lethargische Mannschaft, die nun sechs von sieben Auswärtsspielen verloren hat, dass sie gegen den unkonzentrierten VfB durchaus eine Chance gehabt hätte. „Es passt eigentlich alles“, sagte Heynckes. „Gegen uns.“

Beim VfB herrschte trotz des dürftigen Auftritts beste Stimmung. So freute sich Armin Veh, früher als Profi in Mönchengladbach gelehriger Schüler des dortigen Trainers Heynckes, über den Treffer von Cacau schon in der sechsten Minute. Stuttgart kletterte durch den vierten Heimerfolg auf Rang drei der Tabelle, Mönchengladbach trennt nach dem 14. Spieltag nur noch ein Punkt von den Abstiegsrängen.

Dem kuriosen Treffer von Cacau vor 53 000 Zuschauern war eine Flanke von Roberto Hilbert vorausgegangen. Der allerdings hatte Glück, weil sein Versuch auf der Latte des von Christopher Heimeroth gehüteten Borussen-Tores landete. Von dort sprang der Ball Cacau vor die Füße, der Brasilianer schoss unbedrängt ins Tor, Bo Svensson kam zu spät. „Das war ein blödes Tor“, sagte Heimeroth.

Die Dominanz der Stuttgarter hielt knapp 70 Minuten an. Selten gelang es den Gladbachern, selbst aktiv zu werden, selten schafften sie es, die Mittellinie zu überqueren. Auch die Rückkehr des argentinischen Nationalspielers Federico Insua in die Startformation änderte nichts an der Harmlosigkeit der Borussen. Daran schienen sich auch die Stuttgarter ein Beispiel zu nehmen: Sie taten nicht mehr als notwendig.

Erst im Endspurt regte sich bei den Gladbachern so etwas wie Ehrgeiz, nachdem Peer Kluge nach einem Kopfball von Serdar Tasci seine Mannschaft auf der eigenen Linie vor dem 0:2 bewahrt hatte. Insua traf in der 69. Minute die Latte des VfB-Tores, und das schien wie ein Weckruf zu wirken. Oliver Kirch hatte Pech mit einem Distanzschuss (78.). Und die plötzlich verunsichert wirkenden Stuttgarter hatten in der Schlussphase eine Menge Glück, dass sie nicht noch den Ausgleich kassierten. „Wir haben nach dem 1:0 aufgehört, Fußball zu spielen“, sagte Stuttgarts Torhüter Timo Hildebrand. „Wir haben nur noch das Ergebnis verwaltet.“

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