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Sport: Immer wieder Sander

Die Debatte um die Zukunft des Cottbuser Trainers überschattet auch die 0:2-Niederlage gegen Aachen

Cottbus - Petrik Sander ist immer noch Trainer von Energie Cottbus. Man muss das sagen, es ist eine wichtige Nachricht. Denn die Zukunft von Sander ist derzeit mehr ein Thema als die 0:2-Heimniederlage von Cottbus gegen Alemannia Aachen. Wobei Niederlage und Gerüchte natürlich irgendwie auch zusammen gehören. Jedenfalls ist Sanders Position nach der Niederlage nicht gefestigter. Allerdings ist sie auch nicht so schlimm, wie das Fachmagazin „kicker“ sie beschrieb. Jedenfalls ist das die offizielle Version.

Sander rätselte wie viele der 15 200 Zuschauer im Cottbuser Stadion über die Gerüchte, in der Vorstandsetage des Klubs werde schon über die Perspektiven mit und ohne den derzeitigen Trainer nachgedacht. „Da ist man wohl jemandem aufgesessen, der das gern so hätte“, kommentierte Energie-Präsident Ulrich Lepsch den Bericht des „kicker“, laut dem der Vereins-Boss schon für den Fall einer Niederlage vor zwei Wochen gegen Bielefeld einen neuen Übungsleiter in petto gehabt hätte. Im Vip-Raum wurde hinter vorgehaltener Hand schon über Namen debattiert. „Völliger Quatsch“, sagte Lepsch, räumte aber zumindest „die eine oder andere Differenz“ mit Sander ein, was „völlig normal“ sei. „Das Präsidium hat manchmal einige andere Vorstellung als die sportliche Leitung“, sagte Lepsch und sprach Sander nochmals das Vertrauen selbst im Abstiegsfall aus.

Gegen Aachen hätte der Cottbuser Sergiu Radu schon früh seine Mannschaft in Führung bringen können. Francis Kioyo traf den Pfosten, und in der Schlussphase erarbeitete sich Cottbus noch einige gute Chancen. Doch insgesamt blieb Energie nach der Roten Karte gegen Aachens Sascha Dum, die ihm Referee Gagelmann wegen eines „Scheibenwischers“ gezeigt hatte, Erstliganiveau schuldig. „Es liegt auch an der spielerischen Qualität“, sagte Kapitän Kevin McKenna.

So reichte den Gästen auch ohne ihren Kapitän Reiner Plaßhenrich (Knieverletzung) eine solide Abwehr-Leistung, ein Traumpass von Schlaudraff auf den Torschützen zum 1:0, Sascha Rösler (28.), und ein durch Sergio Pinto abgeschlossener Konter (90.+1) zum 2:0. „Nach den Nackenschlägen hat sich die Mannschaft nicht aus dem Tritt bringen lassen“, sagte Aachens Trainer Michael Frontzeck mit Hinweis auf den Platzverweis, den verschossenen Elfmeter und die spätere Hektik mit einem Tribünenverweis für Sportdirektor Jörg Schmadtke.

Für Sander spricht, dass er das „Getöse“ um seine Person als Alibi für die Niederlage nicht mal im Ansatz gelten ließ: „Das wäre zu billig und zu einfach.“ Dass Energie wieder stark abstiegsgefährdet ist, liegt auch an den Sorgen um Tomislav Piplica. An dem 37-Jährigen hatte sich eine öffentliche Debatte zwischen Trainer und Präsident entzündet, nun musste Piplica mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus. Sein Einsatz am Freitag im Spiel gegen Hertha BSC ist gefährdet. dpa

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