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Sport: Imposante Zahlen

Nach dem 3:1 in Bremen bleibt Stuttgart ohne Niederlage

Bremen. Der Anblick gefiel Felix Magath. Das DIN-A3-Blatt, das nach Bundesliga-Spielen im Presseraum des Weserstadions verteilt wird und die wichtigsten Daten zum Spieltag auflistet, hielt der Trainer des VfB Stuttgart minutenlang in seinen Händen. So als könne er gar nicht lange genug hinschauen. Die Zahlen nach neun Spieltagen sind ja auch imposant. Dank des 3:1 (2:0)-Sieges beim bisherigen Tabellenführer Werder Bremen schoben sich die Schwaben auf Platz zwei vor. Sie sind als einziges Team in der Liga noch ungeschlagen.

Doch Meister-Gelüste weisen Spieler wie Trainer von sich. „Wenn wir aus den nächsten zehn Spielen 30 Punkte holen, wird das ein Thema“, sagte Magath. Deshalb musste der Verlierer her, um den VfB zu loben. „Die sind wie eine absolute Top-Mannschaft aufgetreten“, erklärte Bremens Krisztian Lisztes. Bemerkenswert vor allem die Kaltschnäuzigkeit, mit der die Gäste anfangs den SV Werder anrennen ließen, um dann selbst zuzuschlagen. Binnen vier Minuten brachte Imre Szabics nach prächtiger Vorarbeit von Andreas Hinkel und Kevin Kuranyi nach feinem Zuspiel von Aliaksandr Hleb die Magath-Mannschaft 2:0 in Führung. Hleb vergab gar noch einen Foulelfmeter.

Die zweite Halbzeit beherrschten die eifrigen Bremer. Für die Gastgeber war in der Tat mehr drin als nur das 1:2 durch den eingewechselten Angelos Charisteas. In der Nachspielzeit erlöste Christian Tiffert die Stuttgarter mit dem Treffer zum 3:1.

Dass Werder aus der Feldüberlegenheit so wenig Kapital schlug, lag am vorzüglichen Torwart Timo Hildebrand. Deshalb war der Tormann auch gar nicht böse, nach 885 Minuten das erste Gegentor kassiert zu haben. „Jetzt ist das Gerede endlich vorbei“, sagte Hildebrand. Am wenigsten Bedrohung ging für den Torhüter überraschenderweise vom Top-Torjäger der Liga aus. Ailton war der mit Abstand schwächste Werder-Spieler. So nahmen 41 100 Augenzeugen die Leistung der am Saisonende abtrünnigen Leistungsträger Krstajic und Ailton unterschiedlich hin. Während der kämpferische Manndecker Szenenapplaus erhielt, wurde der allzu lässig agierende Ailton ausgepfiffen. Die sportliche Leitung der Hanseaten war indes bemüht, die Personalie nicht zu thematisieren. „Wir haben jetzt gewiss keinen Problemfall Ailton“, sagte Schaaf. Aber vielleicht schon in naher Zukunft.

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