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Sport: In Aachen wird wieder getanzt

Zweitligist Alemannia ist dem Aufstieg ganz nahe

Aachen - Weil an der Rückkehr in die Bundesliga nach 36 Jahren Abwesenheit kaum noch Zweifel bestehen, stecken sich die Fußballprofis von Alemannia Aachen neue Ziele. „Jetzt wollen wir auch Meister in der Zweiten Liga werden. Das haben wir uns bereits vor zwei Wochen vorgenommen“, sagte Rainer Plaßhenrich nach dem wichtigen 1:0-Sieg am Montagabend im Zweitliga-Spiel gegen 1860 München. Die Münchner müssen nach der elften Saisonniederlage als Tabellen-13. nun sogar aufpassen, dass sie nicht ernsthaft in Abstiegsgefahr geraten. Nur fünf Zähler trennt das Team von Trainer Walter Schachner vom 15. Rang.

Aachen denkt da in ganz anderen Dimensionen. Sechs Spieltage vor Saisonende ist die Elf von Trainer Dieter Hecking, die dem VfL Bochum die Spitzenposition wieder abjagte, mit zwölf Punkten Vorsprung auf einen Nicht-Aufstiegsrang Erster. „Wenn wir es jetzt noch verpassen sollten, gehören wir in die Maas geworfen“, meinte Torhüter Kristian Nicht. Vor 20 742 Zuschauern im ausverkauften Tivoli-Stadion beherrschte der Gastgeber die Münchner allerdings nur in der ersten Spielhälfte nach Belieben. Dennoch sprang nicht mehr als ein Treffer durch Marius Ebbers (11.) heraus, der in den zurückliegenden sieben Partien neun Mal getroffen hat. Im zweiten Durchgang aber begann das große Zittern. Die Aachener verloren die Spielkontrolle. „So wie wir hat noch keine Mannschaft die Alemannia ins Schwimmen gebracht“, stellte Schachner fest. Doch selbst der 1860-Coach ist sicher, dass Aachen der Aufstieg nicht mehr zu nehmen ist: „Dieser kompakten Mannschaft dürfte nichts mehr passieren.“ Torjäger Ebbers hob hervor, dass seine Mannschaft keinerlei Hilfestellung von anderen Klubs mehr benötigt: „Es liegt jetzt nur an uns.“

Für Gesprächsstoff und Rätselraten sorgt in Aachen derzeit die Vertragsverlängerung von Trainer Hecking, die wenige Stunden vor dem Spiel verkündet worden war. Sowohl die Vertragsdauer als auch genauere Modalitäten hüten beide Seiten als Geheimnis. Die Zusammenarbeit sei „langfristig“ vereinbart worden, hieß es lapidar. Was das heißt, wollte auch Hecking nicht verraten. „Das geht niemanden etwas an“, sagte er etwas bärbeißig. Fest steht nur: Der neue Kontrakt enthält einige Optionen, wonach sich die Laufzeit verlängert, wenn bestimmte Erfolge eintreffen.

Erklärtes Ziel der Aachener ist es, sich länger als zwölf Monate in der Bundesliga zu halten. Am Montagabend freilich wurde erst einmal gefeiert. Ausgelassen tanzte die Mannschaft auf dem Rasen. Ein Ritual, das zwischenzeitlich mal abgeschafft worden war. „Wir tanzen erst wieder, wenn wir etwas geschafft haben“, hatte Laurentiu Reghecampf noch vor einigen Monaten erklärt. Am Montagabend war es wohl so weit. dpa

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