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Sport: In den Köpfen hat es klick gemacht

Braunschweigs Basketballer werden heilfroh gewesen sein, als die Gäste von Alba Berlin die Halle endlich verlassen hatten. Zu demoralisierend war die Anwesenheit des Deutschen Meisters - und das auch noch zweimal innerhalb von vier Tagen.

Braunschweigs Basketballer werden heilfroh gewesen sein, als die Gäste von Alba Berlin die Halle endlich verlassen hatten. Zu demoralisierend war die Anwesenheit des Deutschen Meisters - und das auch noch zweimal innerhalb von vier Tagen. Am Mittwoch beim 77:92 im Pokal waren die Gastgeber schon chancenlos, gestern beim 58:81 (23:42) in der Bundesliga war ihre Situation noch schlimmer.

Im ersten Viertel (17:17) war die Partie offen, doch dann zeigte Alba dem Tabellenvorletzten, dass seine Schwächephase der Vergangenheit angehört. Teoman Öztürk, ein Bankspieler, machte Braunschweigs Träume vom Sieg fast im Alleingang zunichte. Beim 25:6 im zweiten Viertel kam der Centerspieler auf elf Punkte. "Unsere starke Defense war der Schlüssel für den Sieg", sagt Albas Manager Carsten Kerner, "die Spieler waren noch konzentrierter als am Mittwoch, sie haben Geduld bewahrt und ihre Chance dann eiskalt genutzt." Das alte Selbstvertrauen, aufgebaut durch fünf Meistertitel in Folge, ist wieder da. Dazu kommen Aggressivität und Konzentration - und schon haben die Durchschnittsteams der Liga kaum mehr eine Chance.

Die Blockade in den Köpfen müsse gelöst werden, hatte Albas Trainer Emir Mutapcic immer wieder gefordert. Und nun hat es klick gemacht. Durch das Ausscheiden in der Euroleague fallen Reisestrapazen und wöchentlicher Niederlagen-Frust weg. Die Spieler kämpfen, spielen, treffen - und siegen. Jeder spielt wieder da, wo er am besten spielt. Und nicht da, wo gerade jemand verletzt fehlt. Jörg Lütcke bekam zwar gestern einen Schlag aufs Nasenbein, "es ist geschwollen, aber nicht gebrochen. Es sieht nur ein bisschen komisch aus", sagt Manager Kerner. Lütcke konnte weiterspielen, Alba hat tatsächlich wieder ein Spiel ohne Verletzte überstanden.

Bei Alba geht es aufwärts, bei der Konkurrenz abwärts. Leverkusen hat Trainer Oldham entlassen, Kölns Star Sasa Obradovic fällt zwei Monate verletzt aus, also auch für das Spiel gegen Alba in zwei Wochen. Und Bonn hat mühsam im Pokal in Bayreuth (78:74) und in Gießen (76:75) gewonnen. Gute Zeiten für Alba.

Helen Ruwald

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